Tokio / Hongkong / Shanghai – Asiens Börsen sind am Montag den guten Vorgaben der Wall Street gefolgt. Die Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit stützte wie schon vor dem Wochenende auch zum Auftakt in die neue Börsenwoche die Kurse. Insbesondere in Hongkong ging es deutlich nach oben. Dort hätten die Investoren erleichtert darauf reagiert, dass die Proteste am Wochenende friedlich verlaufen seien, sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
US-Präsident Donald Trump äusserte sich erneut zum Handelskonflikt. Die USA kämen gut mit China voran und würden gemeinsam reden, betonte der US-Präsident. Trump machte gleichzeitig deutlich, dass er für eine Unterschrift unter einen Vertrag noch nicht bereit sei. China sei angesichts seiner schwierigen ökonomischen Lage deutlich stärker auf einen Deal angewiesen als die USA.
Trump warnte in diesem Zusammenhang die Regierung in Peking angesichts der neuen Massenproteste in Hongkong auch vor dem Einsatz von Gewalt. Falls es zu Gewalt gegen die Demonstranten käme, wäre es «sehr schwierig», sich mit China noch auf ein Handelsabkommen zu verständigen, betonte der US-Präsident.
In der ehemaligen britischen Kolonie, die heute als Sonderverwaltungszone zu China gehört, gingen am Wochenende mehr als eine Million Anhänger der Demokratiebewegung zu Protesten auf die Strasse. Bis zum späten Abend blieb alles friedlich, auch am Montag war die Lage ruhig. An der Börse knüpfte der Hongkonger Hang-Seng-Index daraufhin an seine jüngste Erholung an und stieg zuletzt um rund 2,2 Prozent. An den chinesischen Festlandbörsen kletterte der CSI 300 kurz vor Handelsschluss um rund 2 Prozent nach oben.
In Tokio schloss der japanische Nikkei 225 um 0,71 Prozent höher bei 20 563,16 Punkten. Die Sorgen um den Zollstreit haben auch die japanische Börse bisher stark belastet. Am Montag waren vor allem Aktien von Telekommunikationsanbietern, Einzelhändlern und Autobauern gefragt. (awp/mc/ps)