Asien-Schluss: Ernüchterung kehrt ein

Tokio / Hongkong / Shanghai – An Asiens wichtigsten Börsen ist nach einem starken Wochenausklang am Montag Ernüchterung eingekehrt. Die Euphorie über die jüngsten Signale aus den USA für eine geldpolitische Lockerung klang ab. Es gilt zwar als sicher, dass die amerikanische Notenbank Fed am Monatsende den Leitzins senken wird. Allerdings ist unklar, wie weit die Währungshüter anschliessend an der Zinsschraube drehen wollen. Zudem stand Versuchen der Unterhändler aus den USA und China, die stockenden Handelsgespräche wieder in Gang zu bringen, die amerikanische Kritik an Chinas Politik im Südchinesischen Meer gegenüber.

In Hongkong lastete zudem ein neuer Massenprotest auf der Stimmung. Erstmals richtete er sich nicht mehr nur gegen die Hongkonger Regierung, sondern auch direkt gegen Chinas Vertretung. Entsprechend sackte der Hang-Seng-Index um 0,91 Prozent auf 28’504,96 Punkte ab.

Der CSI 300, der die 300 grössten börsennotierten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, gab zuletzt um 0,46 Prozent auf 3790,48 Punkte nach. Hochstimmung herrschte hingegen in Chinas neuem Börsensegment für Technologieunternehmen, das am Montag den Handel aufnahm, dem sogenannten «Star Market». Die darin enthaltenen 25 Unternehmen konnten im Durchschnitt ihre Aktienkurse mehr als verdoppeln. Ungeachtet Analystenbedenken vor zu hohen Bewertungen überstieg die Nachfrage nach den Titeln das Angebot deutlich.

In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei 225 mit einem Minus von 0,23 Prozent bei 21’416,79 Zählern. Am Wochenende hatte die Partei des rechtskonservativen Ministerpräsident Shinzo Abe die Oberhauswahl klar gewonnen. Allerdings verfehlten die Liberaldemokratische Partei LDP und ihr kleinerer Koalitionspartner Komeito die für eine Verfassungsänderung nötige Zwei-Drittel-Mehrheit. (awp/mc/ps)

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