Tokio / Shanghai / Hongkong – Asiens wichtigste Börsen haben sich nach den Kurseinbussen der vergangenen Tage am Mittwoch etwas stabilisiert. Am Markt dominierte die Erleichterung, dass sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China zumindest vorerst nicht weiter verschärft. Dies hatte bereits am Dienstag der gebeutelten Wall Street eine deutliche Erholung beschert.
Dass Chinas Notenbank den Mittelkurs des Yuan zum US-Dollar nach einer starken Abwertung am Montag und einer leichten Erholung am Dienstag nun wieder etwas niedriger festlegte, beunruhigte die Anleger zunächst nicht. Allerdings schauten sie weiter nervös auf eine mögliche Eskalation des Handelsstreits, schrieb Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda.
Der Nikkei 225 schloss zur Wochenmitte 0,33 Prozent tiefer bei 20 516,56 Punkten. Damit fiel das Minus beim japanischen Leitindex deutlich geringer aus als die letzten Tage.
Der CSI 300, der die 300 wichtigsten Werte an Chinas Festlandsbörsen beinhaltet, schaffte zuletzt ein knappes Plus von 0,09 Prozent auf 3639,50 Punkte. Er beendete damit eine fünftägige Verlustserie. Der Hongkonger Hang-Seng-Index , der zuletzt auch unter den weiter heftigen Protesten gegen die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone gelitten hatte, verlor am Mittwoch lediglich noch 0,06 Prozent auf 25 960,05 Zähler.
Derweil unterzeichneten 46 Staaten in Singapur ein UN-Abkommen zur Lösung kommerzieller Konflikte. Die Vereinigten Staaten und die Volksrepublik sind bei den Erst-Unterzeichnern ebenfalls dabei. Ziel der Vereinbarung ist es, grenzüberschreitende Streitigkeiten künftig häufiger durch Vermittlung zu schlichten. Dies geht in der Regel schneller und kostet weniger als aufwändige Prozesse oder Schiedsverfahren. Bislang war dies jedoch juristisch nur schwer durchsetzbar. Dies soll mit Hilfe der Konvention nun einfacher werden. Experten zweifeln allerdings, ob das gelingt. (awp/mc/ps)