Tokio / Hongkong / Shanghai – Die Börsen Asiens sind mit teils deutlichen Kursverlusten in die Woche gestartet. Die Anleger mussten zunächst den US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag verdauen. Der war gut ausgefallen und hatte die Hoffnung auf rasche, deutliche Leitzinssenkungen in den USA gedämpft. Hinzu kommen die weiter wachsenden Spannungen zwischen dem Iran und den USA. Zudem richten sich die Blicke auf den Handelsstreit zwischen Japan und Südkorea.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei 225 um 0,98 Prozent leichter bei 21’534,35 Punkten. Im Streit um Entschädigungszahlungen für ehemalige südkoreanische Zwangsarbeiter hatte die japanische Regierung vergangene Woche die Ausfuhrkontrollen für drei Chemikalien nach Südkorea verschärft. Zwar hat die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe erklärt, es handele sich nicht um eine Vergeltungsmassnahme, doch Investoren befürchten, dass die Einschränkungen auch bald andere Branchen betreffen könnten.
In Südkorea sackte der Kospi bis Handelsschluss um mehr als zwei Prozent ab. Dort litten vor allem die Aktien des weltgrössten Herstellers von Speicherchips Samsung Electronics unter dem Streit mit Japan. Die Papiere gaben zum Wochenstart fast drei Prozent ab. Anteile am südkoreanischen Halbleiterhersteller SK Hynix rutschten ebenfalls, mit rund eineinhalb Prozent Minus fiel der Abschlag aber nicht ganz so deutlich aus.
An den chinesischen Festlandbörsen stand der CSI 300, der die 300 grössten börsennotierten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, zuletzt um 2,01 Prozent tiefer bei 3815,03 Zählern. Börsianer verwiesen neben dem geopolitischen Hintergrund unter anderem auch auf eine Vielzahl anstehender Börsengänge. Diese zögen nun die Aufmerksamkeit auf sich, und Anleger schichteten womöglich Gelder um, sagte ein Beobachter. Auch in Hongkong ging es klar abwärts, dort verbuchte der Hang Seng zuletzt ein Minus von 1,81 Prozent auf 28 251,18 Punkte. (awp/mc/ps)