Asien-Schluss: Rezessionsangst würgt Erholungsversuch in Japan ab

Asien-Schluss: Rezessionsangst würgt Erholungsversuch in Japan ab

Tokio / Hongkong / Shanghai – Die Angst vor einer weltweiten Rezession hat auch die asiatischen Börsen wieder eingeholt. Nachdem zuvor bereits die Börsen in den USA und Europa hohe Kursverluste eingefahren hatten, tauchten die Anleger am Donnerstag insbesondere an der japanischen Börse ab. Dort lastete auch der weiter anziehende Yen auf den Bewertungen. Chinas Börsen arbeiteten sich dagegen bis kurz vor Handelsschluss ins Plus vor.

Auslöser der jüngsten Talfahrt an den Weltbörsen war eine von Beobachtern als beunruhigend eingestufte Entwicklung an den US-Anleihemärkten. Dort waren zuletzt die Renditen von Langfristbonds unter jene von kurzfristigen Anleihen gefallen. Die von Fachleuten als «inverse Zinskurve» bezeichnete Entwicklung ist ein rares Phänomen. «Zuletzt haben wir dies während der Lehman-Krise erlebt», sagte ein Marktbeobachter in Japan. Der Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers gilt als das bedeutendste Symbol für die vor inzwischen mehr als zehn Jahren begonnene weltweite Finanzkrise.

Zuvor noch hatte die vorsichtige Hoffnung auf ein Entgegenkommen beider Seiten im US-chinesischen Handelsstreit für einen Erholungsversuch an den Weltbörsen gesorgt. Doch schnell hatte sich weltweit die Lesart durchgesetzt, dass eine Lösung des Konflikts weiter fraglich bleibt.

Die mit neuer Wucht aufgeflammten Konjunktursorgen belasteten an der Börse in Japan am Donnerstag vor allem Werte an den Reihen der Elektronik- und Autohersteller. In Tokio fiel der Nikkei 225 um 1,21 Prozent auf 20’405,65 Punkte. In China nutzten hingegen im Handelsverlauf viele Anleger die gefallenen Kurse wieder für kurzfristige Nachkäufe. So stand an Chinas Festlandbörsen der CSI 300 zuletzt mit 0,21 Prozent im Plus, und in Hongkong ging es für den Hang Seng um 0,31 Prozent aufwärts. (awp/mc/ps)

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