Asien-Schluss: Zinshoffnungen treiben Börsen nur bedingt an
Tokio / Hongkong / Shanghai – Hoffnungen auf eine baldige Leitzinssenkung in den USA haben den Börsen Asiens am Donnerstag teilweise Schwung verliehen. Euphorie kam aber nicht auf. So fielen viele Indizes im Verlauf von ihren Tageshochs zurück. In Festlandchina drehte der CSI 300 sogar knapp ins Minus. Vor allem in Hongkong und Südkorea ging es an den Aktienmärkten aber bergauf, wobei die Energieunternehmen am meisten profitierten. In Japan fielen die Gewinne etwas bescheidener aus. Auch wenn der Zollstreit zwischen den USA und China für den aktuellen Zeitpunkt in den Hintergrund getreten ist, ist er noch lange nicht vom Tisch.
In seiner Rede am Mittwoch (Ortszeit) vor Vertretern des Repräsentantenhauses hatte US-Notenbankchef Jerome Powell die Tür für eine baldige Leitzinssenkung weit offen gelassen. «Die Unsicherheit um Handelskonflikte und Sorgen um die Weltwirtschaft lasteten zuletzt auf dem Ausblick für die US-Wirtschaft», sagte er. «Der Inflationsdruck bleibt verhalten.» Mit Blick auf zuletzt starke US-Arbeitsmarktdaten hatten einige Beobachter zuletzt gezweifelt, ob es tatsächlich schon demnächst zu einer Zinswende kommen könnte. Für viele führt daran nun aber kein Weg mehr vorbei.
In Japan sorgte diese Aussicht auf billiges Geld am Donnerstag für gute Laune unter den Anlegern. An der Börse in Tokio legte der Leitindex Nikkei 225 zum Handelsende um 0,51 Prozent auf 21 643,53 Punkte zu und landete damit wieder in der Gewinnzone.
In Hongkong legte der Hang Seng zuletzt um 0,77 Prozent auf 28 423,57 Punkten zu.
Der CSI 300, der die 300 grössten börsennotierten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, endete mit einem Minus von 0,04 Prozent bei 3785,04 Punkten zum vierten Mal infolge mit Verlusten. Beobachter verwiesen zuletzt auch darauf, dass der Start der neuen Techbörse im Land viel Aufmerksamkeit von Investoren auf sich zieht. Angesichts einer Vielzahl neuer Börsengänge werden Gelder aus bereits notierten Aktien abgezogen. (awp/mc/ps)