Aktien Asien: Kursverluste nach Enttäuschung über EZB

Aktien Asien: Kursverluste nach Enttäuschung über EZB

Tokio / Hongkong / Shanghai – Die für Anleger enttäuschende Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Vortag hat die Aktienmärkte in Asien am Freitag eingeholt. Mit dem Arbeitsmarktbericht aus den USA steht noch vor dem Wochenende aber ein weiteres wichtiges Datum an, bei dem Anleger nicht auf dem falschen Fuss erwischt werden wollten. Der japanlastige Stoxx-600-Asia/Pacific-Index verlor zuletzt 1,59 Prozent auf 165,53 Punkte.

In Tokio rutschte der Nikkei-225-Index um 2,18 Prozent auf 19’504,48 Punkte ab. Auf Wochensicht verlor das Kursbarometer für die 225 führenden japanischen Aktienwerte 1,91 Prozent. Dabei war der Index am Dienstag noch zum ersten Mal seit dem 20. August wieder über 20’000 Punkte gesprungen. Tagesverlierer war die Stahlaktie von Japan Steel Works mit einem Minus von 4,62 Prozent.

Die Tokioter Börse reihte sich damit in die Talfahrt der weltweiten Aktienmärkte in Reaktion auf Enttäuschung vieler Investoren über EZB-Chef Mario Draghi ein. Die europäischen Währungshüter hatten mit ihren am Vortag beschlossenen geldpolitischen Massnahmen – darunter vor allem eine Verlängerung der Anleihenkäufe – die Erwartungen der Anleger an den Aktienbörsen deutlich verfehlt.

Auch die Börsen in Shanghai und Shenzhen mussten Federn lassen: Der CSI-300-Index verlor 1,91 Prozent auf 3677,59 Punkte. Das Barometer der 300 grössten Aktienwerte des chinesischen Festlands behauptete in der Woche aber immer noch ein sattes Plus von 3,39 Prozent und zeigte eine Gegenreaktion auf die sehr schwache Vorwoche. Finanzwerte seien auffällig unter Druck geraten, hoben Händler hervor. Spekulationen um weitere Unterstützungsmassnahmen von Notenbankseite hätten nachgelassen. Tagesverlierer im CSI-300-Index waren aber die Anteile an der Medienwerte-Holding Huawen Media Investment mit minus 6,67 Prozent.

Der Hang-Seng-Index gab in Hongkong um 0,81 Prozent auf 22’235,89 Punkte nach. Tagesverlierer im 50 Werte breiten Aktienbarometer der ehemaligen britischen Kronkolonie waren die Aktien des Finanzhauses Bank of Communications mit minus 2,69 Prozent. Die Anteile am chinesischen Nahrungsmittelanbieter China Mengniu Dairy verteuerten sich dagegen an der Indexspitze um 4,52 Prozent.

Der australische Leitindex ASX 200 ging mit minus 1,46 Prozent bei 5151,61 Punkten aus dem Handel. Das war der dritte Minustag in Folge. Auf Wochensicht steht dennoch nur ein Abschlag von knapp 1 Prozent. In Mumbai bröckelte der indische Sensex-Index zuletzt um weitere 0,49 Prozent auf 25 760,17 Punkte ab. (awp/mc/upd/ps)

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