Turbulentes Börsen-Jahr geht in Japan und China versöhnlich zu Ende

Turbulentes Börsen-Jahr geht in Japan und China versöhnlich zu Ende

Tokio – An den wichtigsten asiatischen Börsen geht ein nervenaufreibendes Jahr freundlich zu Ende. Der Nikkei-225-Index in Tokio erreichte am Mittwoch den höchsten Jahres-Endstand seit 1996. Aufs Jahr gesehen legte der japanische Leitindex um mehr als 9 Prozent zu. Chinas Festland-Börsen liegen trotz eines zwischenzeitlichen Einbruchs aufs Jahr gesehen ebenfalls im Plus. Allerdings wird in China auch noch am Donnerstag gehandelt. Negativer Ausreisser war am Mittwoch und im Gesamtjahr die Börse in Hongkong.

Der japanlastige Sammelindex Stoxx 600 Asia/Pacific stieg am Mittwoch moderat um 0,08 Prozent auf 165,66 Punkte. Im Jahr steht er mit mehr als 12 Prozent im Plus.

Bessere Chancen für japanische Exporteure
Ein wichtiger Treiber für die unterm Strich gute Börsenbilanz Japans im Jahr 2015 waren bessere Chancen für die traditionell starken Exporteure des Landes. Der Yen verlor an Aussenwert, wodurch ausgeführte Produkte auf dem Weltmarkt günstiger angeboten werden konnten. Zudem wirkte die aggressive Lockerung der Geldpolitik der japanischen Zentralbank weiter nach, die bereits im April 2013 begonnen hatte.

Am Mittwoch stieg der Nikkei 225 um 0,27 Prozent auf 19’033,71 Zähler. Damit kletterte das wichtigste japanische Börsenbarometer erstmals seit zwei Wochen wieder über die 19’000-Punkte-Marke. Händler begründeten die Zuwächse zum Jahresende mit der guten Entwicklung der Wall Street und der zwischenzeitlichen Stabilisierung der Rohöl-Preise.

Die wegen eines Bilanzskandals gebeutelten Aktien des Elektronikkonzerns Toshiba knüpften am Mittwoch an ihre Erholung vom Vortag an und setzten sich mit einem Plus von 7,67 Prozent an die Indexspitze. Die Aktien des Rivalen Sharp stiegen um 4,17 Prozent. Auf Jahressicht gehören die beiden Titel aber mit einem Minus von jeweils mehr von 50 Prozent zu den grössten Verlierern im Nikkei.

CSI 300 auf Jahressicht 7 % im Plus
In China stieg der CSI 300, der die Entwicklung der 300 grössten Aktienwerte der Börsen in Schanghai und Shenzhen abbildet, am Mittwoch moderat um 0,09 Prozent auf 3765,18 Punkte. Trotz der extremen Kursverwerfungen im Sommer liegt der Index auf Jahressicht um annähernd 7 Prozent im Plus. Besonders gut lief es dabei an der Börse in Shenzhen, an der viele Technologiefirmen gehandelt werden.

Dabei hatte es zur Jahresmitte düster ausgesehen: Chinas Aktienmärkte waren heiss gelaufen, nachdem Privatleute in grosser Zahl mit Spekulationen auf Pump begonnen hatten. Schliesslich brachen die Kurse angesichts von Sorgen um Chinas Wirtschaft ein und die Regierung konnte ein weiteres Abgleiten nur mühsam durch Finanzspritzen und Handelsbeschränkungen verhindern.

Der Hang-Seng-Index in Hongkong, an dem auch ausländische Investoren uneingeschränkt handeln können, fiel am Mittwoch um 0,53 Prozent auf 21 882,15 Punkte. Börsianer verwiesen auf Konjunktursorgen und die Anti-Korruptionskampagne der Regierung, in deren Zuge immer wieder chinesische Top-Manager verhaftet werden. Auf Jahressicht liegt der Hang Seng um 7,30 Prozent im Minus.

Der australische Leitindex ASX 200 stieg am Mittwoch um 1,00 Prozent auf 5319,94 Punkte. Im indischen Mumbai gab der Sensex-Index zuletzt um 0,46 Prozent auf 25 960,03 Punkte nach. Beide Indizes liegen auch auf Jahressicht im Minus. (awp/mc/pg)

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