Europa-Schluss: Börsen auf Erholungskurs nach Absturz

Europa-Schluss: Börsen auf Erholungskurs nach Absturz
(Adobe Stock)

Paris / London / Zürich – An Europas wichtigsten Aktienmärkten haben sich die Notierungen am Dienstag etwas vom jüngsten Kurseinbruch erholt. Angesichts der Unwägbarkeiten des Zollstreits mit den USA bleibt die Unsicherheit aber hoch. US-Präsident Donald Trump will China mit zusätzlichen Zöllen von noch einmal 50 Prozent belegen, falls Peking die verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent nicht zurücknimmt.

Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 2,52 Prozent bei 4.773,65 Punkten. Ausserhalb des Euroraums sah es ähnlich aus. Der Schweizer SMI zog um 2,82 Prozent auf 11.359,12 Zähler an. Für den britischen FTSE 100 ging es um 2,71 Prozent auf 7.910,53 Punkte nach oben.

Immerhin scheint zwischen Europa und den USA noch nicht das Eskalationsniveau wie zwischen den USA und China erreicht zu sein. «Die Handelsminister der EU-Staaten waren bei ihrem gestrigen Treffen bemüht, Geschlossenheit zu zeigen – sie verfolgen ohnehin eine Sowohl-Als-Auch-Strategie und signalisieren einerseits Verhandlungsbereitschaft und andererseits die Bereitschaft, Gegenmassnahmen zu ergreifen», hiess es dazu von der Landesbank Baden-Württemberg.

Stärkste Branchen waren europaweit Versicherer, Finanzdienstleister sowie Reise- und Freizeitwerte mit Gewinnen zwischen 3,9 und 4,1 Prozent. Auch Industriewerte waren mit plus 3,6 Prozent überdurchschnittlich stark gefragt. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte vorgeschlagen, die EU und die USA sollten gegenseitig alle Zölle auf Industriegüter aufheben. Das wurde von Trump zwar abgelehnt, doch gab es auch hoffnungsvolle Reaktionen aus US-Regierungskreisen.

Die zuletzt gebeutelten Technologiewerte legten um 3,1 Prozent zu. Das Schwergewicht ASML zog um 4,3 Prozent an, nachdem Samsung im ersten Quartal mit einem stabilen operativen Gewinn positiv überrascht hatte.

Leicht unterdurchschnittlich war dagegen die Erholung des Bankensektors. «Wachstumssorgen und die hohe Unsicherheit könnten das Kreditwachstum der Banken belasten und die hohen Marktschwankungen könnten Fusions- und Übernahmeaktivitäten der Unternehmen dämpfen und die Bank-Provisionen schmälern – so die Bedenken der Anleger», stellte Kapitalmarktstratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank dazu fest. Allerdings habe die Bewertung durch die Verluste wieder ein günstiges Niveau erreicht. (awp/mc/ps)

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