New York – Dank überwiegend guter Konjunkturdaten haben die wichtigsten US-Aktienindizes am Freitag mehrheitlich weiter zugelegt. Meldungen über eine Landung russischer Soldaten auf der Krim sorgten zwar für eine Schrecksekunde. Doch hielt sich der Kurseinfluss letztlich in Grenzen.
«Ich glaube nicht, dass die Lage wirklich eskalieren wird», kommentierte ein Händler. Aber falls Russland auf der zur Ukraine gehörenden Krim doch massiv eingreifen sollte, könnten die USA und Europa nicht tatenlos zusehen.
Der Dow Jones Industrial rutschte in Reaktion darauf zwar kurzzeitig in die Verlustzone, schaffte es aber ebenso schnell wieder in positives Terrain. Die US-Wirtschaftskennziffern waren überwiegend positiv ausgefallen. Sie bestärkten laut Experten die Erwartung eines anhaltenden Wachstums der weltgrössten Volkswirtschaft sowie einer planmässigen weiteren Drosselung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank Fed.
Zum Börsenschluss notierte der Leitindex 0,30 Prozent fester bei 16 321,71 Punkten, womit er etwas unter seinem Tageshoch blieb. Auf Wochensicht erzielte er ein Plus von 1,36 Prozent. Für den Monat Februar betrug der Kursanstieg 3,97 Prozent. Ähnlich wie beim Dow sah am Freitag die Kursentwicklung beim marktbreiten S&P-500-Index aus: Er hatte im Handelsverlauf bei 1867,92 Punkten ein Rekordhoch erreicht. Am Ende stand noch ein Plus von 0,28 Prozent auf 1859,45 Punkte zu Buche, was gleichwohl auch ein Schlusshoch bedeutete. Dagegen konnte der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 sein Minus bis zum Handelsende nicht mehr wettmachen: Er verabschiedete sich 0,10 Prozent tiefer bei 3696,10 Punkten ins Wochenende.
Auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist derweil am Freitagabend der Luftraum über der Hauptstadt Simferopol gesperrt worden. Dies gelte zunächst bis Samstagabend, teilte eine Flughafenmitarbeiterin der russischen Staatsagentur Ria Nowosti mit. Zuvor hatten ukrainische Behörden berichtet, auf dem Autonomen Gebiet seien 13 russische Militärmaschinen vom Typ Iljuschin Il-76 mit insgesamt rund 2000 Soldaten gelandet. Interimspräsident Alexander Turtschinow sprach von einer «militärischen Invasion» der Russen unter dem Deckmantel einer Übung. Medien zufolge brachen Internet- und Telefonverbindungen des Anbieters Ukrtelecom zusammen.
Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren vor dem Wochenende Mangelware. Die Aktien von Apple verloren 0,27 Prozent. Auf der Hauptversammlung wurde der Verwaltungsrat des Elektronikkonzerns wiedergewählt. Bereits davor war bekannt geworden, dass das Landgericht Mannheim im Dauerstreit um Patente in der Mobilfunkbranche eine Milliardenklage gegen den Elektronikkonzern abgewiesen hatte.
Die Titel von McKesson stiegen dagegen um 1,50 Prozent. Der US-Pharmagrosshändler bietet für die noch ausstehenden Anteile des deutschen Konkurrenten Celesio 23,50 Euro je Aktie. Beim Spielzeughersteller Mattel stand nach dem angekündigten Kauf des kanadischen Lego-Rivalen Mega Brands ein Kursplus von 0,43 Prozent zu Buche. Citigroup verloren 0,12 Prozent. Die Bank hatte den Jahresgewinn wegen eines Betrugsfalls in Mexiko etwas nach unten korrigiert./ (awp/mc/c s)