Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Freitag trotz des starken Kurseinbruchs vom Donnerstag erneut im Minus eröffnen. Die Nervosität und die Unsicherheiten an den Finanzmärkten seien wieder extrem gestiegen, meinen Händler. Die Anleger sorgen sich dabei verstärkt um das europäische Bankensystem und die weltweit schwächelnde Wirtschaft. Dies führe dazu, dass risikobehaftete Anlagen wie Aktien weiter verkauft würden. Am Vorabend kam es auch im US-Handel zu grossen Kursverlusten, wobei der Future auf den Dow Jones Index nach Handelsende in Europa nur noch leicht an Wert verlor.
Das Kaufinteresse zu Wochenbeginn durch Schnäppchenjäger und Deckungskäufe sei wieder verschwunden, so der Händler weiter. Vor dem Wochenende dürften viele Investoren weitere Positionen glattstellen, wobei mit einem sehr volatilen Handel zu rechnen sei. Der Volatilitätsindex VSMI stieg am Donnerstag wieder um einen Viertel auf knapp 40 Punkte an. Händler gehen davon aus, dass die ohnehin schon grosse Volatilität sich durch den heute stattfindenden einfachen Optionsverfall noch verstärken könnte.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI sinkt bis um 08.25 Uhr um 0,67% auf 5’161,40 Punkte.
Der Schweizer Franken zeigte sich über Nacht zum Euro und zum US-Dollar trotz der Unsicherheiten einigermassen stabil. Der Euro geht aktuell mit 1,1363 CHF, der Dollar notiert mit 0,7942 CHF.
Im Blue-Chips-Segment wurden am Freitag keine wichtigen Unternehmensnachrichten veröffentlicht. Wie schon am Vortag dürften Zykliker und Finanztitel auch heute deutlicher unter Druck kommen. Im vorbörslichen Geschäft geben Holcim mit 1,3% am stärksten nach. Nach den gestern vorgelegten Halbjahreszahlen und dem anschliessenden Kursverlust von 8% haben eine Reihe von Banken das Kursziel für die Aktien des Baustoffkonzerns gesenkt.
Weiter verlieren auch Transocean (-1,2%), ABB (-0,9%), Adecco oder Richemont (je -0,8%) überdurchschnittlich an Wert. Bei den Finanzaktien geben UBS vorbörslich um 1,0% nach. Julius Bär, Credit Suisse und ZFS sinken um je 0,9%.
Etwas besser halten sich defensive Werte. Swisscom verlieren 0,4%. Nestlé und Novartis büssen beide 0,5% ein und Roche 0,6%.
Im breiten Markt hat eine grosse Anzahl von Unternehmen Geschäftszahlen veröffentlicht. Dazu gehörten etwa Dätwyler, Valiant, Schweiter, Mobilezone, Zehnder, Alpiq, Dottikon oder Zehnder.
Swissmetal musste für das erste Halbjahr einen grossen Verlust präsentieren. Ausserdem ist mehr als die Hälfte des Eigenkapitals aufgebraucht. Der Verwaltungsrat wird in den kommenden Tagen eine ausserordentliche Generalversammlung einberufen und Sanierungsmassnahmen vorschlagen. (awp/mc/ps)