Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Donnerstag schwächer in den Handel starten. Belastend dürfte weiterhin der steigende Ölpreis aufgrund der politischen Unsicherheiten in der arabischen Welt wirken, meinte ein Marktbeobachter. Die Vorgaben aus Übersee sind verhalten. Nach Börsenschluss in Europa hatte sich der Dow-Jones-Index noch positiv entwickelt, schloss aber am Ende knapp im Minus. In Japan steht der Nikkei-Index ebenfalls im Minus.
Die Ölpreise sind angesichts der sich zuspitzenden Lage in Libyen weiter gestiegen. Die Bombardierung der Ölinfrastruktur durch Flugzeuge des Diktators Muammar als-Gaddafi treibe die Preise nach oben, so ein Händler. Es wird befürchtet, dass die Rohölförderung in Libyen längerfristig beeinträchtigt werde. Neben den Ängsten bezüglich dem steigenden Ölpreis wird die Zuversicht an den Märkten durch das überraschende Handelsbilanzdefizit von China getrübt. Es ist das erste Defizit seit März 2010 und das deutlichste seit 2004. Investoren würden von diesen Meldungen vermehrt ins Bärenlager getrieben, so ein Marktteilnehmer.
Bis um 08.25 Uhr verliert der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI 0,53% auf 6’412,18 Punkte.
In der Schweiz haben vor allem Unternehmen aus der zweiten Reihe Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr vorgelegt. Von den 30 grössten Unternehmen an der Schweizer Börse hat zudem Geberit das Geschäftsergebnis 2010 präsentiert. Dabei hat das in der Sanitärtechnik tätige Unternehmen die Erwartungen der Analysten knapp verfehlt.
Im vorbörslichen Handel stehen alle SMI-Titel im Minus. Die grössten Abgaben verzeichnen dabei Swiss Re (-1,1%), gefolgt von den Grossbanken UBS (-0,9%) und Credit Suisse (-0,9%). Beim Rückversicherer würden die gemischten Zahlen des Mitbewerbers Munich Re sowie ein enttäuschender Ausblick auf die Stimmung drücken, hiess es im Handel. In den Banken würden die Meldungen aus den USA über laufende Untersuchungen durch die Steuerbehörde die Anleger weiterhin beschäftigen. Julius Bär büssen 0,8% ein.
Auch konjunktursensitive Titel wie ABB (-0,8%) und Holcim (-0,8%) gehören zu den Verlierern. Exane BNP Paribas hat zwar das Kursziel für den Baustoffhersteller leicht erhöht, bewertet den Titel aber weiterhin mit Underperform.
Swatch büssen 0,7% ein. Vizepräsident Peter Gross tritt an der nächsten Generalversammlung aus Altersgründen zurück. Das Aufsichtsgremium des Uhrenherstellers verzichtet darauf, an der Generalversammlung ein neues Mitglied zu bestimmen. Die Funktion des Vizepräsidenten werde an der konstituierenden Sitzung des VR im Anschluss an die Generalversammlung neu besetzt, heisst es. Gross gehört dem Verwaltungsrat seit dem Zusammenschluss von ASUAG und SSIH zur Swatch-Group 1983 an.
Leicht besser als der Durchschnitt notieren vor allem defensive Titel wie Swisscom (-0,3%), Nestlé, Novartis oder Synthes (alle -0,4%). Roche (-0,5%) notieren etwas tiefer. Der Pharmakonzern hat in Japan die Zulassung für eine Zusatzindikation des Krebsmedikamentes Herceptin erhalten. (awp/mc/ss)