Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Montag im vorbörslichen Geschäft klar stärker, was auf eine positive Eröffnung der neuen Handelswoche schliessen lässt. Damit knüpfen die Aktien an die markante Erholung vom vergangenen Donnerstag und Freitag an, als der SMI kumuliert über 9% zulegte. Die massiven Verluste der vergangenen Wochen, abgesehen von den zwei letzten Börsentagen der Vorwoche, seien übertrieben gewesen und der neue, schwächere globale Ausblick für das Wirtschaftswachstum sei nun mehr als eingepreist, hiess es in Marktkreisen zur aktuellen Erholungsendenz.
Gleichwohl dürften die Unwägbarkeiten um Italien und Frankreich weiterhin für eine gewisse Verunsicherung unter den Investoren sorgen. Dies und ganz allgemein die Sorge um die finanzielle Stabilität Europas dürften die Volatilität an den Finanzmärkten hoch halten. Verschiedene Marktteilnehmer erwarten zwar eine weitere Erholung der Aktien, raten beim Einstieg aber noch zur Vorsicht.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI rückt bis um 08.25 Uhr um 1,36% auf 5’324,19 Punkte vor.
In der Schweiz steht weiterhin auch die Entwicklung des Frankens unter verstärkter Beobachtung. Dieser hat sich gegenüber dem Euro und dem US-Dollar übers Wochenende und auch im frühen Geschäft vom Monat weiter abgeschwächt. Für den Euro werden derzeit gut 1,14 CHF bezahlt, für den US-Dollar knapp 80 Rappen. Die Massnahmen der SNB zusammen mit der breiten Unterstützung dieser durch die Politik würden offenbar Wirkung zeigen, so der Tenor in Börsenkreisen. Beschleunigt wurde der Anstieg durch Zeitungsberichte, wonach die SNB und der Bundesrat über die Fixierung eines Wechselkursziels des Franken gegenüber dem Euro beraten.
Der Montag hat noch vergleichswiese arm an Nachrichten begonnen. Von den Nebenwerten gab einzig Berner Warenhaus-Gruppe Loeb Zahlen bekannt. Im Wochenverlauf stehen dann die Halbjahreszahlen von Geberit (Dienstag), Swiss Life (Mittwoch) und Holcim (Donnerstag) zur Publikation an. Nebst diese Bluechips werden von Dienstag bis Freitag insgesamt über 40 an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen Zahlen vorlegen.
Transocean legen am Montag im vorbörslichen Geschäft 1,4% zu. Das Unternehmen hat zuvor die Absicht bekanntgegeben, die norwegische Aker Drilling für gut 1,4 Mrd USD zu übernehmen. Transocean hat sich bereits rund 60% der Aktien gesichert. Am Wochenende wurde mit Aker Capital eine Übereinkunft zum Kauf von 41% der ausstehenden Aktien von Aker Drilling unterzeichnet. Zusätzlich seien Transocean weitere 19,5% der ausstehenden Aktien von Aker Drilling von weiteren Aktionären in Aussicht gestellt worden. Transocean geht davon aus, dass die Übernahme unmittelbar nach Abschluss zum Gewinn beitragen wird.
Um je 1,5% höher stehen vorbörslich die Aktien von Holcim, ABB, CS, UBS und Adecco, womit diese Papiere die Spitze im SMI markieren. Goldman Sachs hat das Kursziel für ABB zwar auf 27 CHF deutlich gesenkt, die Kaufempfehlung aber bestätigt.
Weiter hat Goldman Sachs den tieferen Aktienmärkten entsprechend auch die Kursziele etwa für Nestlé (+0,9%) sowie für diverse Nebenwerte wie Austriamicrosystems, Lindt&Sprüngli, Temenos oder Micronas zurückgenommen.
Die geringsten Avancen verbuchen derzeit SGS (+0,3%) und Actelion (+0,7%).
Unter verstärkter Beobachtung stehen am Montag Addex nach der Ernennung eines neuen CEO sowie Evolva nach dem Abschluss einer neuen Finanzierungsrunde von bis zu 30 Mio CHF. (awp/mc/ps)
