Zürich – Die Schweizer Börse dürfte am Dienstag etwas fester in den Handel starten. Beobachter gehen zum Handelsauftakt von einer Gegenreaktion aus, nachdem am Vortag der Schweizer Standardwerte-Index nachgegeben hatte. Zudem erholte sich die Wall Street bis zum Handelsende von ihren Tagestiefs. Die technologielastige Börse in Tokio schloss derweil im Minus.
Nachdem der entscheidende Gipfel zur Euro-Rettung in der vergangenen Woche die Anleger in Bann zog, sind die Nachwirkungen des Treffens in der Finanzwelt nach wie vor zu spüren. Ratingagenturen haben gestern das Bild mit Aussagen zum wirtschaftlichen Ausblick getrübt, was nicht zuletzt die US-Börsen nach unten zog. Führende Ratingagenturen hatten zudem die auf dem EU-Gipfel beschlossenen Massnahmen als unzureichend bezeichnet. Stützend dürften sich die Konjunktureinschätzungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) auf die Schweizer Börse wirken. Das Seco rechnet zwar mit einem schwächeren BIP-Wachstum, dafür aber nur mit einer relativ kurzen Dauer der wirtschaftlichen Schwächephase in der Schweiz.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steht um 08.30 Uhr um 0,28% höher auf 5’763,22 Punkten. Die meisten Titel weisen ein Plus von 0,1% bis 0,6% auf.
Das Feld führen die Pharmaaktien von Actelion an mit einer positiven Indikation von 0,6%. Das Unternehmen hat bekanntgegeben, in einer zulassungsrelevanten Studie für den Wirkstoff Olesoxime des französischen Biotechunternehmens Trophos nicht die erwünschten Ergebnisse erzielt zu haben. Das Baselbieter Pharmaunternehmen wird deshalb seine Option für die Übernahme von Trophos nicht wahrnehmen. Die anderen Pharmawerte stehen ebenfalls im Plus: Novartis (+0,2%) verteuern sich, nachdem verschiedene Studiendaten publiziert wurden. Roche (+0,4%) legen etwas stärker zu.
Die Bankenwerte liegen ebenfalls im grünen Bereich: Die UBS-Aktien sind 0,5% im Plus, Julius Bär 0,3% und Credit Suisse 0,3%.
Bei den Assekuranzaktien bietet sich hingegen kein einheitliches Bild: Während Zurich Financial Services 0,6% im Plus liegen, haben die Titel von Swiss Re (-0,1%) nach wie vor Mühe, aus dem roten Bereich zu kommen.
Der Warenprüfkonzern SGS (+0,6%) hat die US-amerikanische Innovative Technical Services (Intech) übernommen. Die privat gehaltene Intech ist auf Modellierungen in der Öl- und Gasindustrie spezialisiert. Das Unternehmen setzte zuletzt mehr als 3 Mio USD um.
Der Aufzug- und Fahrtreppenhersteller Schindler (keine Indikation) hat mit der Ausrüstung des neuen Büroturms von Roche in Basel einen Prestigeauftrag an Land gezogen. (awp/mc/pg)