Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte sich am Freitag von den deutlichen Verlusten des Vortages erholt zeigen und etwas fester eröffnen. Am Donnerstag war der Leitindex SMI von Konjunktursorgen belastet um beinahe 3,5% eingebrochen und unter die Marke 5’300 Punkten abgeglitten. Die heute zu erwartende technische Gegenbewegung dürfte aber gemäss den vorbörslichen Indikationen eher moderat ausfallen. Unterstützung könnten die Aktienmärkte von den G-20-Nationen erhalten, die «starke und koordinierte Schritte» versprachen, um die Weltkonjunktur zu stützen.
Die Aussagen der G20 würden zunächst einmal für Beruhigung an den Börsen führen, meinen Händler. Allerdings bleibe die Lage angespannt, was auch an der gestiegenen Volatilität abzulesen sei. Der Volatilitätsindex VSMI kletterte am Donnerstag um über 12% in die Höhe. News zu der Eurokrise dürften das Handelsgeschehen weiterhin prägen. So hat die Ratingagentur Moody’s die Kreditwürdigkeit von acht griechischen Banken um zwei weitere Stufen gesenkt.
Bis um 08.20 Uhr steigt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete Leitindex SMI um 0,33% auf 5’306,08 Punkte.
Der Dollar–Franken-Kurs hält sich weiter über der Marke von 0,90 und steht derzeit bei 0,9072 CHF. Der Euro kostet 1,2236 CHF, nachdem er zuletzt sogar über das Niveau von 1,23 geklettert war.
Bei den Blue Chips können sich vor allem Zykliker und Finanztitel von den gestrigen Kursverlusten erholen. So steigen Julius Bär vorbörslich um 0,6%. Weiter legen Holcim, ABB, CS sowie Adecco um je 0,5% zu. Um 0,4% höher notieren etwa UBS, Richemont oder ZFS.
Auch die Index-Schwergewichte weisen steigende Tendenzen auf. Roche, Nestlé und Novartis gewinnen jeweils 0,3%. Nachdem am Vortag JP Morgan das Rating für Nestlé erhöht hat, hebt nun die Citigroup das Kursziel an. Das kleinste Plus weisen Swisscom, SGS oder Syngenta mit je 0,2% aus.
Unternehmensnachrichten sind am Freitag sehr dünn gesät. Die Liechtensteinische Landesbank LLB hat die 48%-Beteiligung an der Lebensversicherungsgesellschaft Elips Life an die Swiss Re (+0,6%) angekündigt. Der Rückversicherer stockt damit seinen Anteil auf 100% auf. Die Aktien der LLB waren am Donnerstag um über 12% eingebrochen, weil das Institut eine hohe Wertberichtigung und entsprechend eine Gewinnwarnung vermelden musste (awp/mc/ps)