Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Freitag mit einer etwas leichteren Tendenz in den Handel starten. Beobachter sehen den hiesigen Markt im Sog der wichtigsten europäischen Börsenplätze nachgeben. Diese sollten belastet von schwächeren US-Konjunkturzahlen und fallenden Rohstoffpreisen – und der folglich schwachen Wall Street – mit leichten Verlusten in den Tag starten. Der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial lag am Morgen entsprechend unter dem europäischen Börsenschluss am Vorabend.
Die asiatische Leitbörse in Tokio war nach einer mehrtägigen Feiertagspause dem schwachen Trend der Wall Street gefolgt und schloss mit leichterer Tendenz.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI verliert bis um 8.20 Uhr 0,06% auf 6’446,00 Punkte. Die meisten Titel werden vorbörslich mit leichten Abschlägen taxiert – einziger Titel im Plus sind Swisscom (+0,1%).
Im Fokus der Anleger dürften die Titel von Clariant (kein vorbörslicher Kurs) stehen. Der Chemiekonzern verbesserte im ersten Quartal bei einem rückläufigen Umsatz die operative Marge. Insgesamt wurden denn auch die Analysten-Prognosen ausser beim Umsatz übertroffen.
Der Hörsystem-Hersteller Sonova legte vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2010/11 (per Ende März) vor. Der Umsatz wurde gesteigert. Auf betrieblicher Ebene litt das Ergebnis aber vor allem unter den bereits früher angekündigten Wertberichtigungen im Zusammenhang mit dem Rückruf des Cochlea-Implantates der Konzerngesellschaft Advanced Bionics.
Actelion – die am Vortag nach der Generalversammlung schwächster Wert waren – verlieren ein halbes Prozent und damit stärker als der Gesamtmarkt. Ebenso stehen Transocean (-0,3%) am Tabellenende. Am Vortag hatten die Aktien deutlich zugelegt.
Novartis notieren kaum verändert. Der Pharmakonzern erhielt von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für das Medikament Afinitor für die Behandlung von fortgeschrittenen neuroendokrinen Tumoren aus pankreatischem Ursprung. Die Papiere des Konkurrenten Roche geben minimal nach.
Die Titel der Banken und Versicherungen werden jeweils mit einem Abschlag von knapp 0,1% taxiert. Bei der ZFS senkt J.P. Morgan das Kursziel auf 270 (278) CHF, und bei Swiss Re nehmen die Experten das Ziel hoch auf 68 (66) CHF. Für beide Titel lautet die Einstufung weiterhin «Overweight». (awp/mc/ps)