Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte die Sitzung vom Donnerstag mit etwas leichteren Kursen eröffnen. Dies lassen zumindest die Entwicklung aus den USA und Asien sowie die vorbörslich gestellten Kurse erwarten. Die Vorgabe von Wall Street ist leicht negativ, der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial lag am Morgen rund 0,2% tiefer als beim Europa-Schluss am Vorabend. In Asien verlor der Nikkei knapp 0,3%. Laut Marktteilnehmer drückte zuletzt vor allem die Eskalation der Proteste in Ägypten etwas auf die Stimmung.
Am Nachmittag dürften dann noch US-Konjunkturdaten wie etwa die wöchentlichen Erstanträge für Arbeitslosenhilfe, der ISM-Index oder die Industrieaufträge die Märkte beschäftigen, heisst es im Handel. Aber auch der EZB-Zinsentscheid und die damit zusammenhängende, erläuternde Pressekonferenz könnte die Kurse beeinflussen. Zudem dürften sich die Anleger im Vorfeld der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag etwas zurückhalten, meinen Händler.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steht um 8.25 Uhr 0,12% tiefer auf 6’545,58 Punkte.
Unternehmensnews gibt es nur wenige. Bei den Blue Chips hat die Raffinerie-Betreiberin Petroplus ihr Quartals- bzw. Jahresergebnis bekannt gegeben. Die Zahlen übertrafen dabei die meisten Schätzungen der Analysten, ausserdem konnten die Kreditvereinbarungen eingehalten werden und es gab positive Äusserungen zum laufenden 3-Jahres-Plan. Allerdings hat die Aktie im neuen Jahr bereits rund 30% zugelegt, seit Anfang Dezember letzten Jahres sind es gar 60%.
Im Fokus könnten auch die Finanztitel wie CS, UBS oder Swiss Re stehen. So haben im nördlichen Nachbarland die Deutsche Bank und der Rückversicherer Munich Re ihre (Detail-)zahlen veröffentlicht. Vorbörslich reagieren die Kurse der hiesigen Titel allerdings kaum, alle notieren im Bereich des Gesamtmarktes.
Die Aktien von Swatch und Richemont dürften zudem von den neuesten Aussenhandelszahlen (Dezember bzw. Gesamtjahr 2010) beeinflusst werden, wobei auch hier vorbörslich keine speziellen Bewegungen auszumachen sind. Laut Marktteilnehmern könnten die Gewinnmitnahmen, die nach dem exzellenten Vorjahr Anfangs 2011 begonnen haben, noch einige Zeit weitergehen.
Auch von Analystenseite gibt es kaum News. Bekannt sind zur Berichtszeit u.a. Kurszielerhöhungen für die beiden Logistiker Kühne+Nagel (neu 138 CHF, «Buy») sowie Panalpina (125 CHF, «Hold») durch die Deutsche Bank. Die beiden Titel schlossen am Vorabend bei 121,90 bzw. 124,40 CHF. Ausserdem hat die französische Bank Societe Generale die Roche-Titel nach den Zahlen vom Vortag auf «Hold» von «Buy» zurückgestuft. Der Roche-GS verlor am Mittwoch nach einer Aufholjagd zum Schluss noch 0,4%.
Im breiten Markt hat die Milchverarbeiterin Emmi Jahreszahlen bekannt gegeben. Ausserdem hat das Biotech-Unternehmen Santhera am Vorabend verlauten lassen, dass die Gespräche mit dem Konkurrenten Newron nicht weitergeführt würden. Newron befindet sich laut eigenen Angaben aber weiterhin mit anderen Gesellschaften im Dialog. (awp/mc/ss/06)