Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte die letzte Sitzung der laufenden Woche mit etwas tieferen Kursen eröffnen. Händler gehen davon aus, dass die schwächeren US-Vorgaben nach dem überraschenden Verbleib von Ägyptens Präsident Hosni Mubarak im Amt zumindest in der Eröffnungsphase für etwas tiefere Kurse sorgen werden. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial reagierte bereits negativ und lag am Morgen gut 0,3% unter dem Europa-Handelsschluss vom Vortag.
Die Vorgaben aus Asien haben beschränkte Aussagekraft, da die Börse in Japan wegen eines Feiertages geschlossen war. Am Nachmittag könnten die US-Handelsbilanz und später vor allem das Konsumentenvertrauen der Uni Michigan neue Impulse geben, heisst es in Handelskreisen. Klar sei aber, dass die Risikobereitschaft der Marktteilnehmer in den letzten zwei, drei Tagen wieder etwas abgenommen habe.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI notiert am Freitag gegen 08.30 Uhr um 0,13% tiefer auf 6’603,71 Punkten.
Unternehmensnews aus dem Blue-Chips-Sektor sind am Freitagmorgen Mangelware, die Kurse der einzelnen Aktien liegen vorbörslich praktisch alle knapp im Minus. Entsprechend könnten vor allem Analysten-Einstufungen für etwas Bewegung sorgen.
So werden die Aktien der Credit Suisse, die am Vortag nach der Zahlenpublikation 5,8% eingebüsst haben, vermutlich noch einmal im Fokus der Marktteilnehmer stehen. Die Analysten der Deutschen Bank jedenfalls haben das Rating für die Konkurrenz aus der Schweiz auf «Hold» mit Kursziel 46 CHF zurückgestuft und die Kollegen der japanischen Nomura haben das Kursziel auf 45 (von 48) CHF zurückgenommen. Die CS-Titel schlossen gestern bei 42,10 CHF.
Im Nachgang der Jahreszahlen von ZFS und Syngenta gibt es ausserdem Kurszielerhöhungen für die beiden Titel. Und daneben hat die Barclays Bank die Einstufung für Roche auf «Übergewichten» erhöht. Der Markt sei hier zu negativ, meinen die Briten zum Schweizer Pharmariesen.
Im breiten Markt ist die Newslage ebenfalls bescheiden. Ems-Chemie hat ihre Zahlen veröffentlicht und dabei im Rahmen der Erwartungen abgeschlossen. Die Anleger dürften sich allerdings auf eine hohe Ausschüttung von 12,50 CHF pro Aktie freuen. Interessant scheint auch die News zu sein, dass der US-Konzern 3M das Angebot für die Aktie von WTG als zustande erklärt, obwohl er vor Beginn der Nachfrist der Angebotsperiode lediglich knapp 37% hält. (awp/mc/ps)