CH-Ausblick: Fester erwartet

Zürich – Die Schweizer Börse dürfte am Mittwoch etwas fester eröffnen, gestützt durch positive Vorgaben aus den USA. Dort hatten die wichtigsten Indices in der letzten Handelsstunde ein wahres Kursfeuerwerk hingelegt. Der Dow Jones gewann über 3,6% und schloss deutlich im Plus, nachdem er weite Strecken des Handelstages im Minus notiert hatte.

Gestützt wurden die Handelsplätze in Übersee von einem Bericht der «Financial Times», wonach die EU-Finanzminister derzeit Möglichkeiten einer koordinierten Sanierung europäischer Banken prüfen.

Negativ könnte sich im Handelsverlauf auswirken, dass Moody’s das Rating für italienische Staatsanleihen um drei Stufen auf «A2» von bisher «Aa2» gesenkt hat, dies mit einem negativen Ausblick. Dies ist Öl ins Feuer der europäischen Schuldenkrise, heisst es von Marktbeobachtern. Die asiatischen Börsen haben sich denn auch eher schwach gezeigt und leichter notiert. Am Nachmittag stehen dann einige Makrodaten auf dem Programm, wie etwa die ADP-Daten, die als erster Indikator für die Arbeitslosenzahlen am kommenden Freitag gelten. Ebenfalls publiziert wird der ISM-Index Dienste für den September sowie der wöchentliche Ölbericht des Energieministeriums.

Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI gewinnt bis um 08.20 Uhr um 1,11% auf 5’504,91 Punkte.

Mit den grössten Aufschlägen präsentieren sich vorbörslich Finanztitel, welche von einer koordinierten Sanierung der europäischen Banken am deutlichsten profitieren würden. An der Spitze stehen Julius Bär (+1,9%), gefolgt von CS (+1,8%) und dem Versicherer ZFS (+1,6%). Ohne Indikation präsentieren sich UBS. Die Papiere hatten aber am Vortag als Tagessieger den Platz verlassen, nachdem die Bank verlauten liess, dass im dritten Quartal nun doch ein Gewinn erwartet wird.

Ebenfalls klar höher notieren Zykliker, die am Vortag Verluste einstecken mussten. Hier übernehmen Holcim (1,7%) die Führung, obwohl die CS das Rating für die Valoren auf «Neutral» von bisher «Overweight» gesenkt hat und JPMorgan das Kursziel nach unten angepasst hat. Gleich dahinter folgen Richemont (+1,6%), ABB und Adecco (je +1,5%) und Swatch (+1,4%). Transocean, die am Vortag an der hiesigen Börse über 6% verloren hatten, stehen ebenfalls 1,2% höher.

Fester zeigen sich zudem die Schwergewichte, was eine allfällige SMI-Erholung stützen dürfte. So werden Roche 1,2% und Novartis 0,9% höher indiziert. Die Deutsche Bank hat im Rahmen einer europäischen Branchenstudie die Kursziel für die Aktien der beiden Pharmagiganten leicht angehoben, dies jedoch hauptsächlich aufgrund von Währungseffekten. Nestlé stehen 1,0% höher.

Auch Syngenta werden mit einem Plus von 0,9% gesucht. Nomura hat die allgemeinen Schätzungen für das weltweite Wachstum von Pflanzenschutzmitteln erhöht und daraufhin das Kursziel für Syngenta angehoben. Die Analysten begründen ihre Einschätzung mit einer neuen Phase der Landwirtschaftstechnik in Asien, wo nun weniger auf Dünger und dafür verstärkt auf Pflanzenschutz gesetzt werde. Syngenta sei am besten positioniert, um von dem erwarteten Wachstum in Asien zu profitieren und die Experten erwarten einen Marktanteilsgewinn von jährlich 1% über die nächsten 10 Jahre. (awp/mc/pg)

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