Zürich – Die Schweizer Börse dürfte fester in die neue Woche starten. Vor allem Aussagen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy nach einem Treffen am Wochenende dürften den Markt stützen, hiess es im Handel. Zudem konnte der belgisch-französische Finanzkonzern Dexia gerettet werden. Demgegenüber sind Rückstufungen von Italien und Spanien durch die Ratingagentur Fitch und die Vorgaben aus New York leicht negativ zu werten; die Tokioter Börse blieb feiertagsbedingt geschlossen.
Laut Händlern dürften vor allem Aussagen von Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy nach einem Treffen am Wochenende positiv wirken. Merkel und Sarkozy erklärten, dass alles Notwendige zur Sicherstellung der Rekapitalisierung der Banken unternommen werde. Bis Ende Oktober wollen Deutschland und Frankreich so ein Gesamtpaket zur Bekämpfung der Euro-Schuldenkrise und zur Stützung von Europas Banken vorlegen. Marktbeobachter stufen die schnelle und entschlossene Reaktion der Regierungen als vertrauenerweckend und damit positiv ein.
Bis gegen 08.20 Uhr steigt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 0,80% auf 5’697,26 Punkte.
Entsprechend der politischen Bemühungen um die Entschärfung der Eurokrise und Rekapitalisierung der Banken legen vor allem Finanzwerte deutlicher zu. So steigen die Grossbankenwerte UBS um rund 1,5% und CS um 1,2%; die Titel des Vermögensverwalter Julius Bär ziehen um 1,1% an.
Unter den Assekuranzvaloren fallen Swiss Re (+1,4%) durch grössere Gewinne auf. Auch ZFS (+1,1%) ziehen etwas deutlicher an.
Daneben legen zahlreiche konjunktursensitive Titel um je rund 1% zu, wie ABB, Adecco, Richemont und Holcim. Etwas hinter her hinken hingegen Transocean, SGS und Swatch mit Avancen um rund 0,5 bzw. gut 0,5%.
Weniger gesucht sind in einem solchen Umfeld defensive Werte. So legen Nestlé und Novartis um je gut 0,5% zu. Roche (+0,8%) ziehen etwas deutlicher an.
Swisscom (+0,5%) entwickeln sich durchschnittlich. Swisscom-Konkurrent Sunrise baut mit einer Übernahme ihren Geschäftskundenbereich aus. Swisscom-CFO Ueli Dietiker sagte indessen gegenüber der deutschen Presse, dass das Unternehmen zwar unter dem starken Franken gelitten habe, nun aber (seit der Bekanntgabe des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank) beruhigter sei. «Der Geschäftsverlauf wird uns weiter erlauben, die bisherige Dividende von 21 CHF je Aktie auch für 2011 zahlen zu können», so Dietiker.
Im breiten Markt hat das Logistikunternehmen Swisslog einen Grossauftrag aus den USA bekannt gegeben. Der Milchverarbeiter Emmi ist wegen Butterimporten aus der EU in die Kritik geraten. Und der Flughafen Zürich hat wegen der Herbstferien ein Wochenende mit Grossandrang von Passagieren gemeldet. Nachbörslich wird die Flughafenbetreiberin am Mittwoch über die Frequenzen im September informieren. (awp/mc/ps)