CH-Ausblick: Freundlich erwartet – Gute Vorgaben
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Donnerstag auf Basis vorbörslicher Indikation fester eröffnen. Die Vorgaben aus Übersee sollten den Markt stützen, heisst es im Handel. Die Tendenz an Wall Street war freundlich und der Future auf den US-Leitindex Dow Jones gewann seit dem Börsenschluss in Europa nochmals hinzu. In Asien zeigten sich die Märkte zuletzt überwiegend freundlich.
Vorerst sehe es danach aus, als ob die Zinserhöhung in China vom Vortag und die anhaltenden Sorgen um die Schuldenkrise im Euroraum in den Hintergrund getreten seien, so ein Marktteilnehmer. Wichtige Themen zum Wochenschluss hin sind die Zinsentscheidung der EZB sowie die ADP-Daten aus dem US-Privatsektor am heutigen Nachmittag. Letztere liefern Signale für die Daten zum US-Arbeitsmarkt am Freitag.
Der von Clariden Leu berechnete vorbörsliche SMI notiert um 08.25 Uhr 0,54% fester bei 6’213 Punkten.
Ökonomen halten eine Zinserhöhung in der Eurozone für wahrscheinlich, habe doch EZB-Chef Jean-Claude Trichet an der letzten Pressekonferenz ein Schlüsselwort verwendet. Mit der Aussage, dass gegenüber der Inflation «strong vigilance» gefragt sei, habe er mit ziemlich grosser Sicherheit eine Zinserhöhung annonciert, heisst es.
Hierzulande ist die Nachrichtenlage sehr übersichtlich. Schwach notieren im SMI vorbörslich als einziger Wert Transocean (-0,7%). Der Ölbohrkonzern ist Medienberichten zufolge von einem Zwischenfall auf einer Bohrinsel vor Ghana betroffen. Das Unternehmen habe 108 Arbeiter evakuiert, nachdem Wasser in die Anlage hinein geflossen sei, heisst es unter anderem im «Wall Street Journal». Die Aktie war bereits am Vorabend im US-Handel unter Druck geraten.
Aus den Reihen der Bluechips hat Swiss Re (+1,1%) mit der Asian Development Bank (ADB) im Rahmen eines Handelsfinanzierungsprogramms eine Versicherungsdeckung im Umfang von 250 Mio USD abgeschlossen. Mit diesem Deal versichert Swiss Re Corporate Solutions erstmals ein Handelsprogramm einer multilateralen Entwicklungsbank.
Die defensiven Schwergewichte Roche, Nestlé und Novartis weisen vergleichsweise moderate Aufschläge von 0,4 bis 0,5% auf, während die Bankentitel UBS (+1,0%), CS und Julius Bär (je +0,8%) am stärksten zulegen können. Versicherer und Banken hatten am Vortag im Zuge der Herabstufung von Portugals Kreditrating zu den grössten Verlierern gehört.
Im breiten Markt investiert das Immobilienunternehmen Swiss Prime Site 11 Mio CHF in die Verschiebung eines historischen Backsteingebäudes am Bahnhof Oerlikon. Der Farbmetrik-Hersteller Datacolor strafft die Organisation und der in Zahlungsschwierigkeiten steckende Kupferprodukte-Hersteller Swissmetal verhandelt weiter mit den Banken. (awp/mc/ss)