Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Mittwoch im Vorfeld der Abstimmung im griechischen Parlament zum Sparpaket freundlich eröffnen. Die Erwartung, dass das Parlament den harten Sparvorgaben der Regierung zustimmt und damit eine Insolvenz Griechenlands vermieden werden kann, unterstützt die Börsen weltweit. So haben die US-Börsen am Dienstag angesichts der Hoffnung auf eine Rettung Griechenlands deutlich zugelegt.
Auch die asiatischen Märkte haben mit deutlichen Gewinnen den Trend bestätigt. Informierte Kreise wollen zudem wissen, dass in Deutschland auch eine Einigung über eine private Beteiligung von Banken an den Griechenland-Schulden näher rückt. Generell bleibt die Schwankungsanfälligkeit laut Händlern allerdings hoch. Auch ein positiver Ausgang der Abstimmung in Athen könnte allerdings zu Gewinnmitnahmen führen, sagte ein Marktbeobachter.
Der von Clariden Leu berechnete vorbörsliche SMI steigt bis um 08.28 Uhr um 0,15% auf 6’011,55 Punkte.
Von der bevorstehenden Entspannung der Griechenland-Krise dürften nicht zuletzt die Finanzwerte profitieren. Die UBS– und die CS-Aktien liegen vorbörslich wie die meisten anderen Werte um 0,2% im Plus. Bei den Versicherern hat ZFS (Aktien +0,3%) den Abgang von Finanzchef Dieter Wemmer per Ende Jahr vermeldet. Morgan Stanley hat das Rating für den Versicherer zudem auf Equal Weight von bisher Overweight zurückgenommen.
Von der positiveren Stimmung dürften auch die zyklischen Titel beflügelt werden. So stehen vorbörslich etwa auch ABB und Adecco wie auch die Uhrenwerte Swatch und Richemont um 0,2% höher.
Etwas verhaltener zeigen sich vorbörslich die defensiven Titel wie Swisscom, Nestlé oder Novartis (je +0,1%). Der Pharmakonzern Roche (Aktie +0,2%) versucht derzeit die US-Gesundheitsbehörde FDA zu überzeugen, dass die US-Zulassung für das Medikament Avastin bei metastasierendem Brustkrebs aufrecht erhalten werden soll. Die Roche-Tochter Genentech konnte derweil mit dem Augenheilmittel Lucentis in zwei je 24 Monate laufenden Phase-III-Studien (RISE und RIDE) positive Ergebnisse vermelden.
Das Pharmaunternehmen Actelion (+0,1%) hat eine Rückstellung von 577 Mio USD im Hinblick auf den Rechtsstreit mit der japanischen Asahi Kasei bekanntgegeben. Im Mai war Actelion von einem erstinstanzlichen US-Gericht zur Zahlung dieser Summe verurteilt worden. Sollte das Urteil nicht revidiert werden, dürfte laut Actelion 2011 ein operativer Verlust nach US-GAAP resultieren.
Positive Nachrichten kann das Solarunternehmen Meyer Burger mit einem Auftrag über 160 Mio CHF aus China vermelden. Verschiedene weitere Unternehmen aus dem breiten Markt haben vorbörslich Neuigkeiten mitgeteilt. BKW nimmt das Kernkraftwerk Mühleberg bereits fünf Wochen vor Beginn der ordentlichen Jahresrevision vom Netz. Wegen der zusätzlichen Kosten kann der Berner Energiekonzern seinen bisherigen Ausblick nicht mehr bestätigen.
Die Regionalbank Valiant hat eine Kooperation mit der ZKB im Vertriebsbereich angekündigt, womit sie ihre Angebotspalette erweitern kann. Gleichzeitig beteiligt sich die Zürcher Kantonalbank mit einem Anteil von 3% an der Valiant-Gruppe. Beim Solarstromproduzenten Edisun tritt CEO und CFO Mirjana Blume im 4. Quartal ab. (awp/mc/ss)