Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Donnerstag freundlich in den Handel starten. Die Vorgaben fallen gemischt aus. So hatten die US-Börsen zwar nach schwachen Konjunkturdaten im Minus geschlossen, sich aber noch deutlich von ihren Tiefständen erholt. Aus Asien kommen wegen eines Feiertags in Japan nur wenige Impulse, die übrigen Börsen stehen leicht im Minus. Im Tagesverlauf rücken die Zinsentscheidungen der EZB und der Bank of England sowie US-Daten in den Fokus.
Hierzulande richtet sich der Blick der Anleger auf die Quartalsergebnisse der Swiss Re und ZFS. Am Vorabend legten bereits Transocean Zahlen vor. Zudem dürfte die mit Spannung erwartete Generalversammlung von Actelion für Aufmerksamkeit sorgen.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI gewinnt bis um 8.20 Uhr 0,26% auf 6’487,42 Punkte.
Der Rückversicherer Swiss Re erlitt im ersten Quartal zwar aufgrund hoher Kosten durch Naturkatastrophen einen Verlust von 665 Mio USD. Dieser fiel aber nicht so hoch aus wie von Analysten befürchtet. Für die weitere Entwicklung sieht sich Swiss Re gut positioniert und will Marktchancen nutzen. Vorbörslich legen die Titel um 2,7% zu. Ein Analyst lobte den Ausblick.
ZFS (Aktie -2,0%) verfehlte hingegen die Erwartungen der Analysten sowohl beim Betriebs- als auch beim Reingewinn, der um mehr als 30% einbrach. Auch hier waren Naturkatastrophen für den Rückgang verantwortlich. Der Versicherungskonzern bleibt aber solide kapitalisiert und sieht sich mit dem Geschäft in den aufstrebenden Märkten gut positioniert.
Bei Actelion (+0,2%) kommt es zum «Showdown» zwischen dem Verwaltungsrat und dem britischen Hedgefund Elliott Advisors. Nach der Niederlage Actelions vor einer US-Jury gegen das japanische Pharma-Unternehmen Asahi dürfte es für den Actelion-VR schwieriger werden, sich gegen die Begehren Elliotts durchzusetzen. Nach Ansicht von Experten dürften die Stimmen der institutionellen Aktionäre entscheidend sein.
Die Zahlen des Tiefsee-Ölbohrkonzerns Transocean (+0,5%) fielen gemischt aus. Während die Erwartungen beim Umsatz und Betriebsgewinn verfehlt wurden, übertraf das Unternehmen unterm Strich die Schätzungen trotz eines Einbruchs um mehr als die Hälfte. Händler verweisen hier aber auf eine Vielzahl von einmaligen Erträgen.
In der zweiten Reihe hat Petroplus im ersten Quartal trotz eines höheren Umsatzes rote Zahlen geschrieben. Negativ schlugen Abschreibungen und Restrukturierungskosten zu Buche, wie auch der deutlich gestiegene Rohölpreis.
Für Meyer Burger gibt es derweil grünes Licht von der deutschen Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für die Übernahme von Roth & Rau. Die Aktionäre von Roth & Rau können das Angebot vom 5. Mai bis einschliesslich 3. Juni dieses Jahres annehmen.
Der Schokolade- und Kakaoproduzent Barry Callebaut wird künftig mehr Produkte an den Hersteller von Endschokolade Hershey liefern. Mobimo erwartet nach einem gewonnen Rechtsstreit gegen die Stadt Zürich einen positiven hohen einstelligen Sondereffekt. (awp/mc/ss)