Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am letzten Handelstag der Woche freundlich eröffnen. Vor allem von der Wall Street kommen positive Vorgaben, während die gemischten Signale aus Asien nicht belasten dürften. So hat der Future auf den Dow Jones-Index seit dem Börsenschluss in Europa rund 0,40% zugelegt. Indes erwarten Marktbeobachter einen ruhigen Wochenausklang, da weder relevante Unternehmensnews noch US-Konjunkturdaten anstehen. Einzig der Kleine Verfall an den Terminbörsen dürfte für etwas Bewegung sorgen.
Vor Börseneröffnung wurden stärker als erwartet gestiegene Erzeugerpreise aus Deutschland bekannt gegeben, während dann am Nachmittag das EU-Verbrauchenvertrauen für den Monat Mai publiziert wird.
Bis um 8.25 Uhr steigt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 0,28% auf 6’576,21 Punkte. Alle Papiere notieren vorbörslich im Plus.
Deutlich höher werden die Finanztitel taxiert. Stützen dürfte ein Pressebericht, wonach der Entwurf für den künftigen Euro-Rettungsschirm (ESM) private Geldgeber wie Banken oder Fonds schonen könnte. Grund sei ein «schwammiger Passus» in der englischen Fassung des vorläufigen Vertragstextes, hiess es.
Zudem hat die Deutsche Bank das Rating für die Papiere der Credit Suisse auf «Buy» von bisher «Hold» erhöht, das Kursziel von 48 CHF indes bestätigt. Die Experten geben sich positiv zum europäischen Bankensektor, heisst es in einer Branchenstudie. Bei Julius Bär will die Privatbank das Engagement im Heimmarkt Schweiz stärken und führt dazu das Schweizer Privatkundengeschäft unter einem neuen CEO Schweiz zusammen.
Transocean stehen mit 0,7% im Plus vorbörslich am besten da. Die Papiere hatten bereits am Vortag deutliche Gewinne verzeichnet.
Fester präsentieren sich auch konjunktursensitive Papiere wie ABB, Holcim oder Adecco, welche alle mehr als 0,4% zulegen. Mögliche Stütze könnten die guten Arbeitsmarktdaten aus den USA vom Vortag sein.
Die Vortagesverlierer Richemont sind vorbörslich gesucht. Die Papiere des Luxusgüterkonzerns hatten am Donnerstag nach schwächer als erwarteten Zahlen Federn gelassen. Auch die Aktien der in Mitleidenschaft gezogenen Branchennachbarin Swatch dürften von der Gegenbewegung profitieren.
Unterdurchschnittlich notieren SGS (+0,2%). Der Warenprüfkonzern tätigte eine weitere kleine Akquisition und übernimmt AG Research Associates (ARA) im US-Bundesstaat Georgia. Das rund 10 Jahre alte Unternehmen, das letztes Jahr einen Umsatz von 5 Mio USD gemacht hat und 30 Leute beschäftigt, ist laut einer Mitteilung vom Freitag führend im Bereich der Registrierung sowie der Forschung und Entwicklung neuer Agrochemikalien und von Saatgut.
Roche (+0,2%) vermeldeten die Erweiterung des Anwendungsbereiches ihrer neuen HIV-Tests. Der Pharmakonzern hat die CE-Kennzeichnung für die erweiterte Anwendung ihres Dual-Target HIV-Tests erhalten. Damit werde nun auch die Anwendung in kleineren Labors erlaubt.
Im breiten Markt bestätigte Sarasin-CEO Joachim Strähle gegenüber der «Financial Times», dass sich das Management in Buyout-Verhandlungen mit der niederländischen Mehrheitsaktionärin Rabobank befinde. Die Gespräche seien jedoch «informeller» Natur. (awp/mc/ps)