CH-Ausblick: Freundliche Eröffnung erwartet

CH-Ausblick: Freundliche Eröffnung erwartet

Zürich – Die Schweizer Börse dürfte ihre Erholungsbewegung vom Vortag gestützt auf positive Vorgaben aus Übersee und Asien fortsetzen. So haben zwar die wichtigsten US-Börsen im Minus geschlossen, der Dow Jones hatte sich aber seit dem Handelsschluss in Europa noch um gut 100 Punkte verbessert. Auch die US-Futures notieren rund 1,6% fester und die Börsen in Asien legten deutlich zu.

Zudem dürfte der heimische Markt weiterhin vom Aufwind durch die Festsetzung eines Mindestwechselkurses zum Euro durch die SNB zehren.

An Konjunkturdaten ist die heutige Agenda indes nicht reich befrachtet. Einzig in Deutschland und Grossbritannien stehen Makrodaten an, die aber wenig Impulse liefern dürften. Mit Spannung wird hingegen der Entscheid des deutschen Verfassungsgerichtes zu den Griechenland-Hilfen erwartet. Negative Aussagen dürften dabei die Eurokrise weiter anheizen und auch den Euro wieder unter Druck bringen. In der Schweiz steht am Vormittag der Consensus Forecast (BEC) der Konjunkturforschungsstelle KOF zur Wirtschaftsentwicklung an. Nachbörslich wird dann in den USA noch mit dem Beige Book der Konjunkturbericht des Landes durch das Fed publiziert.

Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steigt bis um 08.20 Uhr um 1,29% auf 5’436,56 Punkte.

Vorbörslich mit den grössten Aufschlägen zeigen sich Richemont (+3,9%), die sehr gute Umsatzwachstumszahlen für die ersten 5 Monate des Geschäftsjahres 2011/12 publiziert haben. So wurden die Konsensschätzungen zum Teil um beinahe das Doppelte überboten. Swatch stehen 1,4% höher.

Die bereits am Vortag haussierenden Transocean (+2,5%) notieren ebenfalls deutlich fester. Die Papiere des Tiefsee-Erdölbohrkonzern haben am Dienstag bereits deutliche 12% zugelegt. Die Valoren waren aber in letzter Zeit auch massiv verkauft worden.

Ebenfalls mit guten Indikationen zeigen sich die Grossbankentitel UBS (+1,7%) und CS (1,8%) sowie etwas weniger Julius Bär (+1,5%). Die Bankentitel hatten an der gestrigen Erholungsbewegung nicht partizipiert, da die Bedrohung durch das Ultimatum der USA im Steuerstreit mit der Schweiz das Sentiment für die Branche noch immer belasten.

Wieder gesucht sind Zykliker, wo ABB (+1,7%), Adecco (+1,6%) und Holcim (+1,4%) klar höher indiziert sind. Die konjunktursensitiven Titel hatten am Dienstag nach der Ankündigung der SNB zu einem wahren Höhenflug angesetzt, einen Teil der Gewinne aber bis Handelsschluss wieder abgegeben.

Auch die defensiven Schwergewichte Roche (+1,0%), Novartis (+1,1%) und Nestlé (1,0%), was für die weitere Erholung des SMI vorteilhaft ist. Bei Nestlé hat Goldman Sachs das Kursziel auf 55,30 (47,70) CHF angehoben, die Einstufung Neutral indes bestätigt. Die Schwellenländer dürften bis 2050 das Fünffache des derzeitigen weltweiten Softdrink-Marktes nachfragen, so die Analysten, was Nestlé ein stabiles Wachstum bescheren werde.

Im breiten Markt haben heute Myriad und Jungfraubahnen Zahlen präsentiert. Während Myriad enttäuschende Zahlen publiziert hat, haben die Jungfraubahnen mit ihrem Ergebnis für das erste Halbjahr die Erwartungen des Marktes überboten. (awp/mc/pg)

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