Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt präsentiert sich am Donnerstag im vorbörslichen Geschäft mit klar festeren Kursen auf breiter Front. Einzig die Ex-Dividende gehandelten Adecco stehen im roten Bereich. Im Fokus stehen nach den Quartals- respektive Jahreszahlen aber die Aktien von Nobel Biocare und Logitech, welche beide die Erwartungen – zumindest auf Gewinnstufe – verfehlt haben.
Die Vorgaben aus den USA präsentieren sich recht freundlich. Die Kommentare von Fed-Chef Ben Bernanke anlässlich der erstmals im Anschluss an ein FOMC-Meeting durchgeführten Medienkonferenz liessen die US-Aktien nach Börsenschluss in Europa weiter ansteigen und klar im Plus schliessen. Auch in Japan zogen die Aktien am Donnerstag deutlich an. An der Zinsschraube dürfte laut Bernanke in den kommenden Quartalen noch nicht gedreht werden, was an den Aktienmärkten wie meist mit Erleichterung zur Kenntnis genommen wird.
Der von Clariden Leu berechnete vorbörsliche SMI steht um 08.25 Uhr 0,74% höher bei 6’520,23 Punkten.
Unter verstärkter Bobachtung stehen am Donnerstag Logitech im Anschluss an die Publikation des Jahresergebnisses per Ende März. Der Mäusehersteller hat nach einem gemäss eigenen Aussagen «enttäuschenden vierten Quartal» wegen einer tieferen Nachfrage in der Region Europa, Nahost und Afrika nur knapp die Gewinnzone gehalten und dabei die Prognosen der Analysten markant unterboten. Immerhin wurde mit dem Umsatz der AWP-Konsens erreicht. Ein vorbörslicher Kurs für Logitech ista allerdings nicht vorhanden.
Ebenso wenig für Nobel Biocare. Der Dentalimplantate-Hersteller konnte im ersten Quartal wie Logitech die Umsatzerwartungen zwar erfüllen, nicht jedoch diejenigen zum Gewinn. Das Ergebnis wurde durch die Katastrophe in Japan und den CEO-Wechsel beeinträchtigt. Das gesamte Ausmass der Sondereffekte in Japan bezogen auf den zu erwartenden Umsatzausfall ist dem CFO zufolge heute noch nicht absehbar. Aus diesem Grund hat Nobel Biocare die bisherige Guidance für das Gesamtjahr – eine EBIT-Marge von 18% – neu um den «Sondereffekt Japan» bereinigt.
Von den SMI-Werten verzeichnen im vorbörslichen Geschäft nach den freundlichen Aussagen von Bernanke mit Swiss Re, UBS, CS und Julius Bär einige Finanzwerte die grössten Avancen. Alle legen um etwas mehr als 1% zu.
ABB verzeichnen derweil ein Plus von knapp 1%. Der Titel dürfte weiterhin von den am Vortag vorgelegten, positiv überraschenden Quartalszahlen und damit einhergehenden Analystenkommentaren gestützt werden. Bislang haben die Credit Suisse und die Deutsche Bank das Rating für die Aktie auf «Outperform» bzw. «Buy» erhöht. Von amerikanischen Instituten hat JP Morgan das Kursziel leicht erhöht und die Einstufung «Overweight» bestätigt, während Goldman Sachs das Kursziel auf 36 von 37 CHF leicht zurückgenommen hat (Einstufung «Buy»).
Aktien wie ZFS, Holcim, Richemont oder Swatch stehen derzeit zwischen 0,8 und 1,0% höher, während die defensiven Nestlé, Roche und Novartis mit je +0,5% am Ende der Tabelle stehen.
Im breiten Markt dürften Meyer Burger nach einem weiteren Auftrag sowie Bucher Industries, Also-Actebis, Cytos oder Looser nach Quartalszahlen verstärkt Beachtung finden. (awp/mc/ss)