Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte den Handel am Donnerstag mit knapp behaupteten Notierungen aufnehmen. Unterstützung bietet zwar der Dow Jones, der nach Handelsschluss in Europa noch leicht zulegte und so hoch wie seit Mitte Juni 2008 nicht mehr schloss.
Einige Marktbeobachter gehen jedoch davon aus, dass die nach einer starken Phase eingetretene Konsolidierung des Vortags weiter geht. Leicht negative Signale kommen derweil von der asiatischen Leitbörse in Tokio.
Im Fokus der Anleger an hiesigen Markt stehen CS und ZFS. Die Bank und der Versicherer legten Jahresergebnisse vor und dokumentieren dabei deutliche Gewinnrückgänge.
Bis um 08.25 Uhr sinkt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 0,12% auf 6’623,40 Punkte.
Vor Börsenstart zieht die Credit Suisse (-1,7%) das meiste Interesse auf sich. Die Grossbank erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2010 einen Konzerngewinn von 5’098 (VJ 6’724) Mio CHF und lag damit unter den Erwartungen der Analysten. Eine grosse Stütze war wie erwartet die Vermögensverwaltung: Das Nettoneugeld lag im vierten Quartal mit 13,9 Mrd CHF und im Gesamtjahr mt 69 Mrd CHF leicht über den Schätzungen. Hier rechnet die Bank auch im kommenden Jahr mit Wachstum. Die Dividende wird aber trotzdem auf 1,30 (2,00) CHF pro Aktie gekürzt.
Die Titel der Konkurrenten UBS und Julius Bär dagegen verlieren nur marginal.
ZFS (+0,2%) stehen vorbörslich als einziger Blue Chip im Plus. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 musste der Konzern ein rückläufiges Ergebnis hinnehmen, traf damit aber in etwa die Vorgaben der Analysten. Das Jahr war von hohen Schadenereignissen und ausserordentlichen Belastungen gekennzeichnet. Mit Blick auf die solide Kapital- und Solvenzposition der Gruppe soll den Aktionären eine etwas höhere Dividende ausgeschüttet werden.
Novartis (unv.) wird in einem Artikel der aktuellen Ausgabe des «New England Journal of Medicine» mit Studienergebnissen zu Afinitor positiv erwähnt. Die Daten zu einer Phase-III-Studie bei Patienten mit fortgeschrittenen pankreatischen neuroendokrinen Tumoren (NET) waren jedoch bereits Mitte des Vorjahres vorgelegt worden. Roche bewegen sich vorbörslich ebenso wenig.
Holcim (-0,1) profitieren nicht von den jüngsten Zahlen des Konkurrenten HeidelbergCement, dem eine deutliche Erholung in Nordamerika und Europa zu einem Ergebnissprung verholfen hat.
Transocean (-0,6%) erhält von einer Tochtergesellschaft der Statoil ASA einen über drei Jahre laufenden Auftrag für Operationen in Norwegen, die Aktien profitieren davon jedoch zunächst nicht.
In der zweiten Reihe legte Kardex erste Zahlen vor und geht für das Gesamtjahr davon aus, in die roten Zahlen zu rutschen. Basilea übertraf beim Reingewinn die Erwartungen. (awp/mc/ss)