CH-Ausblick: Leicht fester erwartet
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt setzt am Mittwoch vorbörslich den bereits seit acht Tagen anhaltenden Aufwärtstrend fort. Eine Stütze würden die Hoffnungen auf einen erfolgreichen EU-Gipfel bieten, hiess es unter Marktbeobachtern. So konnte auch der Euro gegenüber dem US-Dollar zulegen und zeigt sich auch zum Schweizer Franken fest. Bereits am Vortag hatte sich die Wall Street nicht von den Sorgen um die Eurozone beeindrucken lassen. Im Fernen Osten schlossen die Märkte deutlich höher, auch im Zuge von Euro-Hoffnungen. Über Nacht hat zudem das griechische Parlament den Sparhaushalt verabschiedet.
Am der Börse werde vermehrt darauf gesetzt, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs auf ihrem Gipfel am Donnerstag und Freitag konkrete Schritte beschliessen werden, um die Schuldenkrise zu bekämpfen, hiess es unter Marktbeobachtern. Die jüngsten Drohungen der Ratingagentur Standard & Poors (S&P) hätten den Druck auf die Politiker noch einmal erhöht. Zudem könnte die Europäische Zentralbank im Kampf gegen die Schuldenkrise Hinweise auf einen verstärkten Kauf von Staatsanleihen hochverschuldeter Staaten der Eurozone geben, hiess es weiter.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steigt bis um 08.25 Uhr um 0,29% auf 5’784,42 Punkte.
Etwas grössere Avancen verzeichnen in der Regel im Zuge der Euro-Hoffnungen Bankenwerte und konjunktursensitive Titel. So legen Transocean um 1,1% und Adecco um 0,5% zu. Die Titel des Tiefsee-Ölbohrkonzern konnten am Vortag bereits im US-Handel um 1% avancieren und vollziehen das Plus nun nach.
ABB, Holcim, Givaudan notieren um je 0,4% höher. Der Aromen- und Duftstoffhersteller sieht sich auch im aktuell schwierigen Umfeld gut aufgestellt und robust. «Wir beobachten derzeit noch keine Abschwächung der Nachfrage, und das gute Wachstumsmomentum hält an», sagte Konzernchef Gilles Andries gegenüber der «Finanz und Wirtschaft».
SGS (-0,1%) verlieren hingegen leicht. Der Warenprüf-Konzern hat eine weitere Akquisition getätigt und übernimmt die britische Baseefa, die einen Umsatz von rund 3 Mrd GBP erzielt.
Die Grossbankenaktie CS legen um 0,3% und UBS um 0,2% zu. Julius Bär notieren ebenfalls um 0,2% höher. Demgegenüber entwickeln sich Swiss Re (+0,2%) und vor allem ZFS (unv.) verhaltener.
Unter den defensiven Aktien können Nestlé und Novartis (je +0,3%) und Roche (+0,2%) mithalten. Auf Vortagesniveau werden Actelion notiert. Swisscom (+0,3%) zeigen sich ebenfalls im Trend.
Am breiten Markt dürfte sich das Interesse der Anleger auf die Aktien des Energie-Konzerns BKW konzentrieren. Im Zuge zusätzlicher Sparbemühungen sollen weitere 200 Stellen abgebaut werden. (awp/mc/ps)