Zürich – Die Schweizer Börse dürfte am Freitag gemäss vorbörslicher Indikation leicht freundlich eröffnen. Die Vorgaben aus den USA sind dabei wenig aussagekräftig. Die US-Börsen schlossen am Vorabend nach einer moderaten Berg- und Talfahrt uneinheitlich und der Future auf den US-Leitindex Dow Jones zeigte sich zuletzt kaum verändert. In Asien kam es hingegen überwiegend zu Gewinnen. Am Markt stehen die SLI-kotierten Aktien des Computerzubehör-Herstellers Logitech nach einer Umsatz- und Gewinnwarnung im Fokus. Auch der Stresstest in Irland dürfte ein Thema bleiben.
Das marode irische Bankensystem braucht eine weitere Finanzspritze in Höhe von 24 Mrd EUR. Makroseitig warten die Anleger vor allem auf die Veröffentlichung des monatlichen US-Arbeitsmarktberichts am Nachmittag.
Bis um 08.30 Uhr gewinnt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 0,09% auf 6’363,08 Punkte.
Die meisten SMI-Titel verzeichnen leichte Aufschläge. Auch die Banken tendieren nach den Abgaben des Vortages leicht freundlich. UBS, CS und Julius Bär rücken um je 0,1% vor. Bankenaktien waren am Donnerstag europaweit wegen der Ergebnisse des irischen Stresstests unter Druck geraten.
Einzig Transocean (-0,2%) und Syngenta (-0,2%) tragen rote Vorzeichen. Beim Agrochemiekonzern verweisen Händler auf den am Vortag veröffentlichten Anbaubericht des US-Landwirtschaftsministeriums. Dieser habe jedoch keine grösseren Überraschungen gebracht, heisst es.
Für die SLI-kotierten Logitech liegt kein vorbörslicher Kurs vor. Marktteilnehmer rechnen nach einer Umsatz- und Gewinnwarnung des Computerzubehör-Hersteller mit deutlichen Verlusten. Der nachbörslich in den USA gehandelte Abschlag von knapp 10% in den Logitech-Aktien dürfte ein guter Fingerzeig für die heute zu erwartenden Abschläge sein, sagen Beobachter. Phasenweise betrugen die Abgaben gar mehr als 15%.
Auf Basis der vorliegenden Prognosen müssten die Konsensschätzungen bei Logitech auf Stufe EBIT um 15 bis 20% nach unten angepasst werden, heisst es im Handel. Ausserdem werde am Markt befürchtet, dass die Gesellschaft nach der Erdbebenkatastrophe in Japan besonders stark von möglichen Engpässen in der Lieferkette getroffen sein könnte.
Von der Deutschen Bank liegt bereits eine Kurszielsenkung zu Logitech auf 16 (20) CHF vor. Nach Einschätzung der Analysten dürfte sich das Wachstum der PC-Peripheriegeräte mittelfristig abschwächen und auf die Wachstumsraten der Jahre 2002 bis 2007 zurückfallen. Neue Initiativen bei Videokonferenz und TV-Peripheriegeräten seien ermutigend, aber noch nicht gross genug, heisst es. Marktbeobachter rechnen mit einer Reihe weiterer Revisionen in den kommenden Tagen.
Unternehmenszahlen hat einzig Barry Callebaut aus dem breiten Markt veröffentlicht. (awp/mc/ps)
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