Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Donnerstag mit etwas geringeren Notierungen in die Sitzung starten, entsprechend den vorbörslich mehrheitlich etwas tiefer gestellten Kursen. Die Vorgaben aus Übersee sind zwar positiv, der Dow Jones Industrial büsste aber im späten Handel ebenso an Dynamik ein und gab einen guten Teil der Gewinne wieder preis wie die Aktien in Tokio. Einen massgeblichen Einfluss auf den Gesamtmarkt dürfte die Entwicklung der Genussscheine von Roche nehmen, nachdem das Unternehmen mit der Umsatzentwicklung im dritten Quartal enttäuscht hat.
Die Stimmung werde wohl nicht plötzlich wieder auf negativ kippen, hiess es in Marktkreisen. Nachdem der SMI über die vergangenen sechs Börsentage aber jeweils zugelegt und dabei über 300 Punkte gewonnen habe, sei die Luft für den Moment wohl erst einmal etwas draussen und Gewinnmitnahmen kämen nicht überraschend.
Bis um 08.20 Uhr sinkt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 0,07% auf 5’777,1 Punkte.
Die einzelnen Blue Chips werden im vorbörslichen Handel jedoch wenig aussagekräftig um jeweils rund 0,1% bis 0,2% tiefer taxiert.
Klar im Mittelpunkt stehen am Donnerstag Roche, zu den Genussscheinen ist aus technischen Gründen derzeit allerdings noch kein Kurs vorhanden. Das Unternehmen hat mit dem Umsatz im dritten Quartal die Erwartungen klar verfehlt, der negative Einfluss des starken Frankens war noch höher als befürchtet. Dennoch wurde die zum Halbjahr erhöhte Prognose für das Gesamtjahr bestätigt.
CS (-0,2%) geben vorbörslich ebenfalls nach, fallen dabei aber nicht aus dem Rahmen. Die SIX Exchange Regulation hat eine Untersuchung gegen die Credit Suisse Group wegen möglicher Verletzungen der Vorschriften zur Offenlegung von Management-Transaktionen eröffnet. Konkret beanstandet die mit der Überwachung und Durchsetzung von Emittentenpflichten betraute Behörde die verspätete Veröffentlichung einer Management-Transaktion über 1’400 Namenaktien der Gesellschaft.
Um jeweils 0,1% werden schwere Aktien wie Novartis, Nestlé, UBS oder ABB nach unten gesetzt sowie auch leichtere wie Synthes, Holcim oder SGS.
Julius Bär (-0,1%) stehen verstärkt im Fokus, nachdem die «HandelsZeitung» einmal mehr einen Bericht über eine mögliche Offerte der Bank an die Privatbank Sarasin publiziert hat. Ein Sprecher von Julius Bär wollte die Marktgerüchte nicht direkt kommentieren, sagte aber gegenüber AWP, dass Zukäufe immer eine Option seien und verwies dabei auf diverse Akquisitionen in den letzten Jahren. Kommuniziert hat Julius Bär hingegen eine strategische Kooperation mit dem Finanzdienstleister Macquarie. (awp/mc/ps)