Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte den Handel am Montag mit leicht niedrigeren Kursen eröffnen. Die Regierungsneubildung in Griechenland und die Zusammenarbeit der beiden grössten Parteien des Landes hat in den Augen der Investoren die Unsicherheiten offenbar nicht beseitigen können. Am Freitag hatten die US-Börsen nach Handelsschluss in Europa zugelegt. Die Märkte in Asien verzeichneten heute jedoch zumeist erneut leichte Abschläge. Auch am Wochenende hat die politische Situation in Griechenland die Schlagzeilen dominiert.
Der Abgang von Georgios Papandreou und die Bildung einer Übergangsregierung mit dem Ziel, die von EU und IWF geforderten Reformen umzusetzen, hat die Finanzmärkte nicht fundamental beruhigt und die Situation dürfte weiter volatil bleiben. Die Seco-Arbeitsmarktdaten für die Schweiz sind wie erwartet ausgefallen und zeigen einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote.
Bis um 08.20 Uhr verliert der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI 0,33% auf 5’640,89 Punkte. Dabei notieren alle Titel im Minus, wobei sich die Abgaben in einem Bereich von 0,23% und 0,42% bewegen.
Bei den Finanzwerten steht Julius Bär im Fokus. Laut Presseberichten vom Wochenende hat das Institut offenbar ihr Angebot für die Privatbank Sarasin erhöht. Zudem soll der komplette Preis in Cash gezahlt werden, und nicht mehr zum Teil in eigenen Aktien. Die niederländische Rabobank will bis Ende November entscheiden, an wen sie ihren Anteil von 46,1% an der Privatbank verkaufen wird.
Der Übergangs-CEO der UBS, Sergio Ermotti wird seinen Posten nach einem Bericht des «Tages-Anzeigers» wohl längerfristig bekleiden. Darauf hätten sich Ermotti und der Verwaltungsrat geeinigt, so der Bericht. Die Aktie wird vorbörslich mit -0,2% gestellt.
Konjunkturabhängige Titel dürften im aktuellen Börsenumfeld ebenfalls mit Abgaben eröffnen. Vorbörslich liegen Titel wie ABB oder Holcim unter den Valoren mit den höheren Verlusten.
Die Index-Schwergewichte Novartis vermeldet Erfolge aus einer Phase-III-Studie für das Präparat Ilaris zur Behandlung von juveniler idiopathischer Arthritis (SJIA). Die Ergebnisse sollen am Mittwoch präsentiert werden. Die Zulassung des Medikaments soll noch im Jahr 2012 erfolgen.
Am breiten Markt hat am Montag Looser die Quartalsbilanz vorgelegt. Das Industrieunternehmen hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres aufgrund von negativen Währungseffekten einen deutlichen Umsatzrückgang verzeichnet. Akquisitions- und währungsbereinigt resultierte jedoch ein leichtes Wachstum. Aufgrund von Einmaleffekten wird die Prognose für den operativen Gewinn im Gesamtjahr angehoben.
Das Übernahmeangebot der Highlight Communications für Escor Casinos & Entertainment ist laut Zwischenergebnis zustande gekommen. Highlight hält nun fast 54% an Escor und besitzt somit auch die Stimmrechtemehrheit. (awp/mc/ps)