Zürich – Die Schweizer Börse dürfte nach dem positiven Verlauf der vergangenen Woche mit Kursabschlägen in den Handelstag starten. In den USA hatte die Wall Street am Freitag im späten Handel mit geringen Abgaben geschlossen, wobei insbesondere auch die niedrigen Handelsvolumen auffielen. Auch die Märkte in Asien notieren mit roten Vorzeichen.
Im ruhigen Handel am Freitag sehen einige Kommentatoren eine Art Ernüchterung nach dem Kursfeuerwerk am Donnerstag infolge der Ergebnisse des EU-Gipfels. Die objektive Evaluierung der Beschlüsse habe eingesetzt. Diverse Details der Pläne müssten noch ausgearbeitet werden und bei der Implementierung der Massnahmen könne es immer noch zu Rückschlägen kommen. Einige Kommentatoren stellten zudem in Frage, ob der Schuldenschnitt für Griechenland gross genug sei und ob die Ausweitung des EFS ausreiche. Erst einmal jedoch habe sich das Risiko einer weiteren Eskalation der Krise deutlich verringert und die Chancen für langfristige Reformen und wachstumsfördernde Massnahmen seien gestiegen.
Bis um 08.20 Uhr steht der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 0,85% niedriger bei 5’802,79 Punkten.
Die vorbörslichen Notierungen sind wenig aussagekräftig und entsprechend mit Vorsicht zu geniessen. So werden für alle SMI-Titel um 0,8-0,9% niedrigere Kurse notiert.
Der Chemiekonzern Clariant hat mit den Quartalszahlen die Prognosen der Analysten übertroffen. Das vom Basler Spezialitätenchemieunternehmen für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2011 veröffentlichte Ergebnis liegt sowohl beim Umsatz als auch bei der Ertragsentwicklung über den Konsensschätzungen. Gleichzeitig bekräftigen die Firmenverantwortlichen die bisherigen Gesamtjahresprognosen.
Im Lauf der Woche stehen unter anderem noch die Quartalszahlen der Credit Suisse (CS) am morgigen Dienstag im Fokus. Laut einem Bericht des Tagesanzeigers steht die CS vor einem erneuten Stellenabbau. Demnach plane die Bank weltweit weitere rund 1’000 Arbeitsplätze zu streichen. Die Massnahmen erfolgten aufgrund der Neuausrichtung des Investmentgeschäfts und seien zusätzlich zu den rund 2’000 Stellen, die durch das bereits angekündigte Kostensenkungsprogramm wegfallen sollen.
Der Industriekonzern ABB wird am Freitag Details zu seiner Einschätzung der Marktsituation bekanntgeben und sich zum Geschäftsverlauf im kommenden Jahr äussern. Weiter werden auch Transocean, Geberit oder Swiss Re Zahlen vorlegen.
Morgan Stanley hat im Rahmen einer Branchenstudie zur europäischen Rückversicherungsbranche das Kursziel für die Aktien der Swiss Re auf 57,50 (52,80) CHF angehoben. Die Anlageeinstufung Equal Weight belassen die Experten unverändert.
Die Aktie von Lonza wurde durch die Analysten der Citigroup auf Sell von zuvor Neutral herabgestuft. Lonza hatte in der vergangenen Woche Quartalszahlen vorgelegt.
Kühne+Nagel könnten von den positiven Aussagen des deutschen Wettbewerbers Dachser profitieren. Bernhard Simon, Dachser-Chef und -Gesellschafter sagte gegenüber der Financial Times Deutschland, er registriere nach einem lauen Sommer ein kurzfristig ungewöhnlich stark anziehendes Herbstgeschäft. Der Oktober sei massiv und mit einem grossen Wachstum gelaufen. Auch für den Rest des Jahres ist Simon optimistisch. (awp/mc/ps)