Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Dienstag freundlicher eröffnen. Aus Übersee kommen tendenziell freundliche Vorgaben, nachdem in den USA die wichtigsten Leitindices beflügelt durch gestiegene Rohstoffpreise leicht im Plus geschlossen hatten. Die wieder aufgeflammte Eurokrise wird allerdings im Fokus bleiben, nachdem am Montag S&P das Rating für den Pleitekandidaten Griechenland auf «B» von «BB-» herabgestuft hatte.
Am Abend hatte dann auch Moody’s eine mögliche Herabstufung angekündigt. Am heimischen Markt hat der Personalvermittler Adecco Zahlen präsentiert.
Am Nachmittag erwarten Marktbeobachter weitere Impulse von US-Makrodaten. Hier stehen am frühen Nachmittag die Im- und Exportpreise auf dem Programm sowie etwas später dann die Zahlen zum Grosshandel. In der Schweiz wurde vor Handelseröffnung die Konsumentenstimmung April bekannt gegeben, welche sich deutlich abgeschwächt hat.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steht um 8.25 Uhr 0,18% höher bei 6’488,25 Punkten. Die meisten SMI-Titel notieren vorbörslich in der wenig aussagekräftigen Spanne von +0,1% bis +0,2%.
Adecco (+0,7%) sind nach den Zahlen für das erste Quartal 2011 gesucht. Das Ergebnis hat leicht über den Erwartungen gelegen. Auch in diesem Quartal konnte der Personalvermittler deutlich zulegen und ist beim Umsatz in Lokalwährungen um 24% gewachsen, organisch betrug das Wachstum immer noch 18%.
Ebenfalls ein Update lieferte Swiss Life, nämlich dasjenige zum Kollektivlebengeschäft im Geschäftsjahr 2010. Der Versicherer hat die Prämieneinnahmen im Kollektivlebengeschäft um 3% gesteigert. Vor allem das Neugeschäft habe zum Wachstum beigetragen. Zudem seien die Verwaltungskosten gesenkt worden.
Die Versicherer stehen aber auch allgemein unter Beobachtung, nachdem die Risikomodellierungsfirma Eqecat eine überarbeitete Prognose über die Kosten des Japan-Erdbebens herausgegeben. Die Experten rechnen neu mit einer Gesamtbelastung der Versicherungsbranche von bis zu 39 Mrd USD. In der ursprünglichen Schätzung hatte Eqecat noch mit einer Schadenssumme von maximal 22 Mrd USD gerechnet.
Vorbörslich deutlich höher stehen Richemont und Transocean, die über 0,5% dazugewinnen. Die Papiere des Tiefsee-Bohrkonzerns haben am Vortag mit Abgaben von über 2% zu den Tagesverlierern gehört, konnten sich jedoch im US-Handel bis in die Gewinnzone erholen.
Im breiten Markt könnten Meyer Burger etwas davon profitieren, dass das deutsche Bundeskartellamt grünes Licht für die Übernahme von Roth&Rau gegeben hat. Zuvor hatte Meyer Burger bereits die Genehmigung von der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) für die Übernahme und die Angebotsunterlagen erhalten.
Tornos hat ebenfalls die Ergebnisse zum ersten Quartal 2011 präsentiert. Der Werkzeugmaschinenhersteller hat den Umsatz auf 58,6 Mio CHF mehr als verdoppelt. Auch der Auftragseingang nahm um 81% auf 78,4 Mio CHF zu.
Die sonstigen Unternehmensnews sind dünn gesät. Mehrere Papiere werden heute ex-Dividende gehandelt, so Helvetia, LLB, Metall Zug, Newave, ShapeCapital, Swissquote und Tamedia. (awp/mc/ss)