CH-Ausblick: Schwächer – Roche-Zahlen enttäuschen
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Donnerstag schwächer eröffnen. Die Vorgaben aus Übersee sind verhalten: Die Wall Street hatte am Mittwoch wenig verändert geschlossen, und der Future auf den US-Leitindex Dow Jones gab rund 0,2% ab seit dem europäischen Börsenschluss am Vorabend. Die Leitbörse Asien in Tokio drehte nach anfänglichen Verlusten noch leicht ins Plus.
Bei den Bluechips präsentierte das Schwergewicht Roche Zahlen, welche unter den Erwartungen des Marktes ausgefallen sind. Julius Bär erklärte sich bereit, in Deutschland die Zahlung von 50 Mio EUR zu leisten, um ein langwieriges Verfahren wegen unversteuerten Vermögen abzuwenden. Nach Börsenstart stehen die Frühjahrsprognose des BAK sowie der ZEW-Indikator für April der CS auf dem Programm.
Um 08.20 Uhr steht der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI 0,51% tiefer bei 6’332,06 Punkten.
Vorbörslich am tiefsten stehen die Papiere des Schwergewichtes Roche (-2,1%). Das Pharmaunternehmen meldete im ersten Quartal einen Umsatzrückgang von 10% und unterbot damit die Erwartungen des Marktes deutlich. Das Unternehmen sieht sich jedoch weiterhin auf Kurs, um die für 2011 gesteckten Ziele zu erreichen. Konkurrent Novartis notieren 0,2% tiefer.
Lonza geben 1,4% nach. Die Titel werden am Berichtstag ex-Dividende von 2,15 CHF gehandelt. Die Papiere des Lifescience-Konzerns hatten bereits am Vortag nach einem Quartals-Update massive 6,1% eingebüsst. So hat das Unternehmen ein vom starken Franken sowie steigenden Rohstoffpreisen beeinträchtigtes Quartalsergebnis präsentiert, was Befürchtungen von Händlern weckte, dass einschneidend Abwärtsrevisionen bei den diesjährigen Konsensschätzungen bevorstehen.
Die traditionell Volatilen Transocean geben 1,0% nach.
Schwächer stehen Vorbörslich auch Finanztitel, nachdem die Branche am Vortag an den US-Börsen Verluste hinnehmen musste. UBS verbilligen sich um 0,3% und CS um 0,5%. Julius Bär notieren 0,4% schwächer. Die Privatbank hat heute bekannt gegeben, dass man sich mit den deutschen Behörden auf die Zahlung von 50 Mio CHF verständigt habe, um ein langwieriges Verfahren wegen unversteuerter Vermögen abzuwenden. Auch die Versicherungstitel von ZFS (-0,4%) und Swiss Re (-0,5%) geben nach.
Zykliker stehen ebenfalls tiefer, nachdem diese am Vortag noch gesucht waren. So notieren Holcim, Adecco und ABB je 0,4% im Minus. Der Zementkonzern hatte am Mittwoch über 4% zugelegt, nachdem die Titel von Exane BNP auf «Neutral» von bisher «Underperform» hochgestuft worden waren.
Die Titel des Nahrungsmittelmultis Nestlé geben 0,2% nach und stehen damit über dem Durschnitt. Gestützt werden die Titel von der Zahlenpublikation des Konkurrenten Danone, welcher ein über den Prognosen liegendes Umsatzwachstum publizierte. In der zweiten Reihe haben Sulzer und Hügli Zahlen präsentiert, wobei der Bestellungseingang bei Ersterem klar über den Erwartungen des Marktes ausgefallen ist. (awp/mc/ss)