Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Mittwoch im vorbörslichen Geschäft klar schwächer. Die Vorgaben sowohl aus den USA als auch aus Asien sind negativ. Das Sentiment wurde von der amerikanischen Notenbank belastet, welche nach ihrer gestiegen Sitzung nicht wie erhofft neue Signale für eine weitere Lockerung der Geldpolitik ausgesandt, gleichzeitig aber auf «signifikante Abwärtsrisiken» angesichts der Spannungen an den internationalen Finanzmärkten hingewiesen hatte. Hierzulande stehen Swisscom nach einer Gewinnwarnung im Rampenlicht.
Grundsätzlich sei das Börsensentiment trotz der unsicheren Lage für aktuelle Verhältnisse weiterhin eher robust, hiess es in Marktkreisen. Der SMI befindet sich noch immer im obersten Bereich der Handelsspanne des zweiten Semesters. Seit Wochenbeginn befinde sich der Markt allerdings in einer Phase der Konsolidierung der Gewinne der vorangegangenen zwei Wochen, weshalb es nach dem verhaltenen Start in die neue Woche auch am Mittwoch zu Abgaben kommen könnte.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steht um 08.25 Uhr 0,72% tiefer bei 5’718,39 Punkten.
Angesichts der dünnen Nachrichtenlage werde sich im Laufe des Vormittag wohl viele Investoren vor allem auf die anlaufende Erneuerungsrunde für den Bundesrat konzentrieren. Aber auch eine Auktion italienischer Staatsanleihen dürfte im Tagesverlauf Beachtung finden.
Im Fokus stehen zur Wochenmitte Swisscom, welche vorbörslich mit einem Minus von 2,9% überdurchschnittlich nachgeben. Das Unternehmen hat einen Milliardenabschreiber wegen der ungünstigen Entwicklung bei der italienischen Tochtergesellschaft Fastweb angekündigt. Die wirtschaftlich schwierige Lage und steigende Zinsen führen laut Swisscom zu reduzierten Wachstumsaussichten und höheren Kapitalkosten in Italien. Als Folge davon wird der Geschäftsplan von Fastweb angepasst und der Wert der Beteiligung korrigiert, was den Reingewinn 2011 um 1,2 Mrd CHF reduziere.
Gleichzeitig gab Swisscom bekannt, dass dies keinen Einfluss auf die Dividende habe. So wurde denn auch gleich der Antrag zur Erhöhung der Dividende um 1 auf 22 CHF mitgeteilt. Darauf verwiesen denn auch erste Kommentatoren. Die Nachricht sei sicher schlecht für Swisscom. Da aber die Dividende nicht tangiert sei, dürften sich die negativen Auswirkungen der Gewinnwarnung auf den Aktienkurs in Grenzen halten.
Hinter Swisscom geben UBS (-0,8%) am meisten ab, der Grossteil der übrigen Titel verzeichnet ein Minus zwischen 0,5 und 0,7%.
Swiss Re und ZFS könnten allenfalls von einem wohlwollenden Kommentar von Barclays verbunden mit Kurszielerhöhungen etwas Unterstützung erhalten. (awp/mc/pg)