CH-Ausblick: Schwächere Eröffnung erwartet

Zürich – Die Schweizer Börse dürfte schwach in die neue Woche und das Schlussquartal starten. Belasten dürften die schwachen Vorgaben aus Übersee, hiess es unter Marktbeobachtern. Zudem bereitet die jüngste Entwicklung in der Eurokrise neuerlich Sorgen. So hat die griechische Regierung angekündigt, das Defizitziel dieses Jahr zu verfehlen, will aber mit dem Stellenabbau in der Verwaltung fortfahren.

Weiter hat in der Slowakei die mitregierende Partei SaS massiven Widerstand gegen die Aufstockung des Euro-Rettungsschirms angekündigt, für den die Zustimmung der 17 Euro-Staaten erforderlich ist. Entsprechend ist die Gemeinschaftswährung über das Wochenende gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar gesunken.

Negative Vorgaben kommen zudem aus Übersee. An der Wall Street hat sich die Abwärtsbewegung am Freitag nach Handelsschluss der europäischen Börsen noch verstärkt und die asiatischen Börsen haben ebenfalls deutlich nachgegeben. Der Future auf den US-Leitindex ist über das Wochenende weiter gesunken. Im Tagesverlauf stehen wichtige Konjunkturdaten aus dem Euroraum und den USA im Fokus, die noch etwas bewegen könnten. Veröffentlicht werden die viel beachteten Einkaufsmanagerindizes für die Industrie. Daneben treffen sich die Euro-Finanzminister in Luxemburg, um über den Rettungsfonds EFSF und die Finanzhilfen für Griechenland zu sprechen. Über die Auszahlung der nächsten Kredittranche für Athen werden die Minister aber noch nicht entscheiden.

Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI verliert bis um 08.25 Uhr um 1,37% auf 5’455,87 Punkte.

Grösste Verlierer sind die Grossbankvaloren UBS (-2,3%) und CS (-2,1%); Julius Bär (-2,1%) geben ebenfalls deutlich nach. Auch Swiss Re verlieren in ähnlichem Umfang. Der Rückversicherer hat den früheren CEO und heutigen Chairman des US-Versicherers MetLife, Robert Henrikson, zur Wahl in den Verwaltungsrat nominiert. ZFS notieren mit -1,7% etwas weniger im Minus.

Ebenfalls stark unter Druck sind konjunktursensitive Valoren. So notieren ABB und Holcim (je -1,9%), Adecco (-1,7%), Givaudan (-2,4%), Richemont (-1,8%) und Swatch (-1,5%) deutlich tiefer. Etwas besser weg kommen die defensiven Nestlé und Novartis (-1,0%) und Roche (-1,4%). Nestlé Schweiz hat einen Verkaufsstopp für Nespresso-Nachahmerkapseln bei Media Markt und Saturn erwirkt.

Abgesehen von Swiss Re fehlen unter den SMI/SLI-Unternehmen News weitgehend. Unter den Unternehmen im breiten Markt hat u.a. der Baukonzern Implenia mehrere Mutationen im Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung gemeldet und hat mit Anton Affentranger einen neuen CEO. Einen neuen CEO hat auch Mikron in der Person von Bruno Cathomen. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

Exit mobile version