CH-Ausblick: Seitwärts – UBS im Minus, Swatch im Plus
Zürich – Die Schweizer Börse dürfte heute Dienstag kaum verändert eröffnen. Im Blickfeld der Investoren stehen aus dem SMI mit ihren Abschlüssen die Grossbank UBS und der Uhrenkonzern Swatch sowie aus dem SLI der Aromen- und Riechstoffhersteller Givaudan. Im Allgemeinen scheinen sich die Anleger hierzulande etwas zurückzuhalten, nachdem der Markt bereits gestern Montag von den Tageshöchstnotierungen wieder etwas zurück gekommen war, heisst es im Handel.
Aus den USA kommen indessen gute Vorgaben, konnte doch der Dow-Jones-Index auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren zulegen, angetrieben durch Übernahmeaktivitäten und anziehende Banktitel. Fernost zeigt sich hingegen gemischt; einem freundlichen Nikkei- steht ein leicht schwächerer Hang-Seng-Index gegenüber.
Bis um 08.25 Uhr sinkt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 0,1% auf 6’604,27 Punkte.
Die Titel der UBS wechseln vorbörslich in den ersten Minuten das Vorzeichen und notieren zur Berichtszeit um 0,4% im Minus. Die Grossbank hat die Ganzjahresprognosen der Analysten zwar nur knapp verfehlt, hingegen ein deutlich schwächeres viertes Quartal verzeichnet als erwartet. Dabei drücke insbesondere der im Schlussquartal versiegte Neugeldzufluss, heisst es unter Marktbeobachtern. Für 2011 wird allerdings mit einer Besserung gerechnet. Besser halten sich CS (-0,1%); das Institut legt den Abschluss am Donnerstag vor.
Aus dem Bankbereich würden weiter Julius Bär (-0,2% auf 44,03 CHF) etwas durch anhaltende Gewinnrealisationen belastet, ist zu vernehmen. Während die Deutsche Bank das Kursziel für die Titel des Vermögensverwalters auf 54 CHF erhöht hat und die «Buy»-Empfehlung bestätigt, senkte Nomura die Einstufung auf «Neutral» und nennt ein Kursziel von 44 CHF. Als Grund für die Senkung werden die starke Performance der Aktie sowie das erreichte Kursziel genannt.
Swatch (+0,3%) hat mit den Betriebsergebnis und Konzerngewinn die Erwartungen hingegen übertroffen. Zudem sei der Start ins Geschäftsjahr 2011 «verheissungsvoll» verlaufen und seien die Aussichten unverändert gut. Die Titel von Mitbewerber Richemont (-0,1%) können nicht mithalten.
Auf der Gegenseite fallen Transocean (-0,5%) durch grössere Abgaben auf. Die Titel des Ölplattform-Betreibers hatten allerdings bereits im US-Handel gegen den Markttrend um 0,3% verloren.
Die übrigen SMI-Titel notieren meist um rund 0,1% im Minus. Die gestern Montag teils verschmähten defensiven Schwergewichte Nestlé (-0,1%) und Roche (-0,1%) sowie die gesuchten Novartis (-0,1%) liegen im Marktdurchschnitt. Roche hat auch mit einer dritten Phase-III-Studie für Avastin bei Eierstockkrebs einen Erfolg erzielt.
Unter den SLI-Werten hat Givaudan mit dem Abschluss die Erwartungen des Marktes ziemlich genau getroffen. Das Management hat zudem die langfristigen Zielsetzungen bestätigt.
Clariant dürften etwas Unterstützung bekommen durch Aussagen von CEO Hariolf Kottmann gegenüber der «Financial Times». Der CEO stellte für 2010 «das beste Ergebnis der letzten zehn Jahre» in Aussicht. Zudem sei die Erholung des Konzerns nachhaltig. Etwas drücken könnte allerdings die Aussage, dass nun wieder die Zeit gekommen sei, um nach Übernahmen Ausschau zu halten. (awp/mc/ps)