Zürich – Die Schweizer Börse dürfte auch am letzten Handelstag einer von herben Verlusten gezeichneten Handelswoche schwächer eröffnen. Denn die Vorgaben sind weiterhin schlecht, und mittlerweile habe sich so etwas wie eine veritable Verkaufspanik unter den Marktteilnehmern breitgemacht, heisst es von Händlern. So schlossen die wichtigsten Handelsplätze in den USA im tiefroten Bereich, der Dow Jones Industrial stürzte gar um über 500 Punkte ab und fiel erstmals seit dem Dezember 2010 unter die Marke von 11`400 Punkten.
Gegenüber dem Handelsschluss in Europa verloren die Futures auf den US-Leitindex zudem 2,09%. Auch die Vorgaben aus Asien sind tiefrot.
Mit Spannung erwartet wird am frühen Nachmittag der US-Arbeitsmarktbericht. Dabei hätten sich bereits viele Marktteilnehmer auf eine weitere Enttäuschung eingestellt hätten, heisst es in einem Kommentar. In der Schweiz stehen am Vormittag ebenfalls verschiedene Makrodaten an, so etwa der Landesindex der Konsumentenpreise vom Juli oder die KOF-Konjunkturumfrage vom Juli.
Der von Clariden Leu berechnete SMI verliert bis gegen 08.25 Uhr 1,77% auf 5`191,75 Punkte.
Die anhaltenden Konjunktursorgen und die Angst vor einer weiteren Eskalation der europäischen Schuldenkrise machen sich auch in den Devisenkursen bemerkbar. So hat der CHF gegenüber dem Euro und dem Dollar in der Nacht auf heute neue Höchststände erreicht.
Vorbörslich mit den grössten Abgaben zeigen sich Bankentitel. So notieren UBS 2,9% unter dem Schlussstand vom Donnerstag. Aber auch CS und Julius Bär (je -2,5%) lassen Federn. Am Vortag hatten die Papiere massive 6,1% verloren, nachdem die kurze Euphorie durch die SNB-Stütze verflogen war. ZFS geben 2,2% nach. Bei Swiss Re (-3,1%) hat die Deutsche Bank das Kursziel auf 55 (57) CHF angepasst und die Einstufung «Hold» bestätigt.
Transocean werden 2,5 tiefer indiziert, nachdem das Unternehmen am Vortag enttäuschende Zahlen für das zweite Quartal präsentiert hatte. Hier hat Barclays das Kursziel auf 74 (82) USD gesenkt, die Einstufung «Overweight» wurde indes bestätigt. Aber auch andere konjunktursensitive Titel wie ABB, Holcim, Richemont oder Adecco werden mindestens 2% tiefer indiziert als am Vortag.
Auch die defensiven Schwergewichte Nestlé (-1,3%), Roche (-1,7%) oder Novartis (-1,3%) geben deutlich nach.
Bei SLI-Titeln (vorbörslich keine Indikation) kam es ebenfalls zu einigen Kurszielanpassungen. So senkt die UBS das Kursziel für die Papiere von Clariant auf 20 (28) CHF, empfiehlt die Papiere aber mit der Einstufung «Buy» weiterhin zum Kauf. Bei Sonova wird das Kursziel von der UBS auf 69 CHF von bisher 90 CHF gesenkt, die Einstufung Neutral wird indes beibehalten. Bei Givaudan senkt Barclays das Kursziel auf 935 (1`043) CHF und bestätigt das Rating Equalweight.
Im breiten Markt stehen Dufry nach der Bekanntgabe verschiedener Akquisitionen im grösseren Stil im Fokus. (awp/mc/ps)