CH-Ausblick: Tiefere Eröffnung erwartet

CH-Ausblick: Tiefere Eröffnung erwartet

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Donnerstag leichter eröffnen, nachdem die Sorgen um die Eurokrise laut Angaben von Händlern wieder zugenommen haben. Die Augen sind auf die Abstimmung des deutschen Bundestags über Euro-Rettungshilfen gerichtet sind. Die Vorgaben aus Übersee sind ungünstig; seit dem europäischen Börsenschluss haben die US-Futures nachgegeben. Die asiatischen Märkte haben uneinheitlich tendiert, nachdem in China neue Sorgen um eine Verlangsamung des Wachstums aufgekommen sind.

Der deutsche Bundestag wird am späten Nachmittag über die geplante Erweiterung des Euro-Rettungsschirms abstimmen. Mit der Zustimmung des deutschen Parlaments wäre die Reform des Rettungs-Instruments EFSF in 10 der 17 Euro-Länder gebilligt. Die Regierungskoalition der CDU und FDP kann mit einer eigenen Mehrheit rechnen. Offen ist aber, ob Schwarz-Gelb die symbolträchtige Kanzlermehrheit schafft, für die 311 Stimmen nötig sind.

In der Schweiz sind die Unternehmensnachrichten weiterhin dünn gesät. Der an der SWX und in Kanada kotierte Bergbaukonzern International Minerals (IMZ) hat seinen Jahresbericht 2010/11 veröffentlicht. Das im Gold- und Silberabbau tätige Unternehmen hat den Gewinn deutlich erhöht.

Bis um 08.20 Uhr sinkt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete Leitindex SMI um 0,32% auf 5’533,94 Punkte.

Die Bankenwerte stehen vorbörslich etwas stärker im Minus als die anderen SMI-Titel: UBS und CS wie auch Julius Bär geben im vorbörslichen Handel rund 0,5% nach. In einem Pressebericht wird erneut über die Verwicklung von Julius Bär in die derzeit schwelende US-Steueraffäre berichtet: Laut Medienberichten beliefen sich die unversteuerten US-Vermögen bei Bär auf rund 4 Mrd USD. Ein Sprecher bekräftigte lediglich, dass die Bank Bär seit 2009 aus dem US-Geschäft ausgestiegen sei.

Auch bei den konjunktursensitiven Titeln dürften sich die Anleger zurückhaltend zeigen. ABB und Holcim wie auch die Luxusgüterwerte Richemont und Swatch geben vorbörslich etwas über dem Durchschnitt nach. Etwas besser präsentieren sich dagegen defensive Titel wie Nestlé und Swisscom.

Die Pharmawerte Novartis und Roche stehen vorbörslich ebenfalls nur leicht im Minus. Roche wartete am Morgen mit Nachrichten aus seiner Diagnosesparte auf: Danach ist ein neues Testsystem für Diabetiker in den USA zugelassen worden. Etwas weniger günstige Nachrichten vermeldet die Novartis-Generikatochter Sandoz, die in den USA in einem Gerichtsverfahren um Verhütungsmittel eine Niederlage hat einstecken müssen. (awp/mc/ps)

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