Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte sich auch am Mittwoch dem aktuellen Abwärtstrend in der laufenden Woche nicht entziehen und den Handel mit Kursabgaben eröffnen. Als leicht negativ werden im Handel die Vorgaben aus den USA bezeichnet, wo der Future auf den Dow Jones seit Europaschluss rund 0,3% einbüsst. In Asien entwickeln sich die Börsen uneinheitlich.
Die anhaltenden Diskussionen um die Erhöhung der US-Schuldenobergrenze dürften die Finanzmärkte weiter belasten, hiess es. Die Fronten zwischen Republikanern und Demokraten scheinen in dieser Frage nach wie vor verhärtet. Immerhin gibt das «Weisse Haus» die Hoffnung auf eine rechtzeitige Einigung nicht auf. Ein Sprecher von Präsident Barack Obama wertete die bislang verhaltene Reaktion der Finanzmärkte als Zeichen des internationalen Vertrauens, dass es bis zum 2. August doch noch zu einer Übereinkunft kommt.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI verliert bis um 08.20 Uhr 0,17% auf 5’980,05 Punkte. Der Dollar wurde zum Franken mit Blick auf die US-Schuldenkrise erneut unter die Marke von 0,80 CHF gedrückt.
In der Schweiz ist die Berichterstattung zum Halbjahr im vollen Gang. So legte Lonza Zahlen vor. Der Lifesciencekonzern hat im ersten Halbjahr 2011 weniger umgesetzt und weniger verdient und insgesamt die Prognosen der Analysten leicht verfehlt. Die Lonza-Titel stehen allerdings im vorbörslichen Handel mit einem Minus von 0,1% besser als der Gesamtmarkt da.
Der Chemiekonzern Clariant (kein vorbörslicher Kurs) hat im zweiten Quartal einen deutlichen Ergebnisrückgang hinnehmen müssen und so die Vorgaben der Analysten verfehlt. Derweil schreite die Integration der akquirierten Süd-Chemie nach Plan voran. Für den Rest des Jahres wird mit einem schwierigen aber dennoch soliden Geschäftsumfeld gerechnet.
Die Luxusgüteraktien von Swatch Group (-0,2%) und Richemont (-0,2%) könnten im Handelsverlauf von guten Zahlen des Konkurrenten LVMH profitieren. Der weltgrösste Luxusgüterhersteller hat im ersten Halbjahr einen kräftigen Gewinnsprung erzielt.
Insgesamt bleibt die Stimmung an der Börse aber von Zurückhaltung geprägt. Dies bekommen die Aktien der Grossbanken UBS (-0,4%) und Credit Suisse (-0,3%) zu spüren, deren Kurse am Mittwoch unter Druck bleiben dürften.
Etwas grössere Abgaben sind auch bei ABB (-0,3%) auszumachen, während andere Zykliker wie Adecco oder Holcim vorbörslich um je 0,2% nachgeben. Die Index-Schwergewichte Novartis und Nestlé können sich mit einem Minus von je 0,1% vorerst der negativen Tendenz ebenfalls nicht entziehen.
Im breiten Markt haben eine Reihe von Unternehmen Zahlen vorgelegt. So berichteten etwa Rieter, der Pharmaspezialist Addex sowie die Privatbankengruppe EFG International über das erste Halbjahr. (awp/mc/pg)