Der Schweizer Aktienmarkt dürfte am Mittwoch gemäss vorbörslicher Indikation verhalten eröffnen. Die Entwicklung bei Roche nach enttäuschend gewerteten Zahlen dürfte den SMI im Tagesverlauf zumindest bremsen, sind die Genussscheine doch mit rund 13% im Leitindex gewichtet. Ansonsten ist die Nachrichtenlage übersichtlich.
Die Vorgaben aus den USA sind freundlich. Nachlassende Sorgen um die politische Lage im Nahen Osten, starke Unternehmenszahlen und positive Signale der US-Industrie hätten für gute Stimmung bei den Aktionären gesorgt. Der Future auf den Leitindex Dow Jones konnte seit Handelsschluss in Europa zulegen. Auch in Asien kam es zu Kursgewinnen.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI sinkt bis um 8.25 Uhr um 0,08% auf 6’549,76 Punkte.
Roche verlieren als einziger Wert und geben um deutliche 2,5% nach. Der Pharmakonzern hat die Markterwartungen teils weniger, teils deutlicher verfehlt. In Analystenkreisen wird das Jahresergebnis als «alles andere als grossartig» bezeichnet. Die Umsatzentwicklung sei selbst hinter den im Vorfeld der Ergebnispräsentation noch nach unten revidierten Markterwartungen zurückgeblieben, heisst es. Auch die firmeneigenen Prognosen für das laufende Jahr werden als enttäuschend beurteilt. Die Titel von Branchenkollegin Novartis können dagegen um 0,5% vorrücken.
Nestlé (Aktie +0,5%) übernimmt ein britisches Startup-Unternehmen, das unter anderem einen Kaugummi für Nierenkranke entwickelt. Dies soll das Geschäft mit gesundheitsfördernden Nahrungsmitteln voranbringen.
Bei Swiss Re (+0,4% auf 55,19 CHF) könnten Aussagen der Konkurrenz auf Interesse stossen. Der weltweit drittgrösste Rückversicherer Hannover Rück fürchtet trotz der verheerenden Überschwemmungen in Australien nicht um seine Gewinnziele. Die Ergebnisse der Erneuerungsrunde sähen gut aus, hiess es.
Derweil hat Barclays hat die Abdeckung des europäischen Versicherungssektors mit der Einstufung «Neutral» aufgenommen, Swiss Re stufen die Experten dabei mit «Underweight» ein (Kursziel 54,30 CHF). ZFS (+0,6% auf 262,75 CHF) erhalten im Rahmen der Neuabdeckung von Barclays ein «Equalweight» (Kursziel 266 CHF).
Die Bankenwerte UBS, CS und Julius Bär gewinnen 0,5 bis 0,6%.
Lonza (+0,6%) wurden von der UBS auf «Buy» («Neutral») hochgestuft. Dies aufgrund der Kapazitätsauslastung beim Biopharma Contract Manufacturing, wie die Analysten schreiben. Aufgrund der jüngste Wechselkursentwicklung senkt die Grossbank die Gewinnprognosen, während das Kursziel unverändert bleibt.
Der Warenprüfkonzern SGS aus dem SLI gab den Zukauf des französischen Fahrzeugprüfers ACE bekannt.
Im breiten Markt vermeldete Meyer Burger erneut einen Auftrag in Asien, für die Lieferung von Drahtsägen im Wert von 45 Mio CHF. Der Maschinen- und Fahrzeugbauer Bucher verzeichnete 2010 einen Umsatzrückgang, dafür legte der Auftragseingang zu. Die Gewinnprognose fiel etwas optimistischer aus als zuletzt. (awp/mc/ps/05)