CH-Ausblick: Verluste – Krise im Nahen Osten belastet
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt wird am Dienstag erneut mit Verlusten erwartet. Die Vorgaben aus den USA fehlen wegen eines Feiertags und die Börsen in Asien gaben deutlich nach. Über allem schwebt Händlern zufolge nach wie vor die Krise in Nordafrika und im nahen Osten, allen voran die eskalierende Lage in Libyen.
An den Rohstoffmärkten seien über die stark steigenden Öl- und Goldpreise bereits erste Anzeichen von Panik zu erkennen, bei den Währungen gebe es eine Flucht in die sicheren Häfen wie den Franken, heisst es am Markt. Bis zum Nachmittag sind auch wenige Impulse zu erwarten, die die negative Stimmung aufhellen könnten. Erst im Verlauf rücken US-Konjunkturdaten wie der Case-Shiller-Hauspreisindex und das Verbrauchervertrauen in den Fokus.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steht gegen 8.20 Uhr um 0,33% tiefer bei 6’661,77 Punkte.
ZFS stehen nach einem Zukauf im Fokus. Der Versicherer und die Banco Santander gehen in Lateinamerika eine langfristige Partnerschaft ein. Hierfür übernimmt die ZFS 51% am Versicherungsgeschäft der Bank in Brasilien, Mexiko, Chile, Argentinien und Uruguay. Der Preis für die Transaktion betrage 1,67 Mrd USD, zuzüglich erfolgsabhängiger Zahlungen über einen Zeitraum von 25 Jahren. Die Transaktion habe unmittelbar positive Auswirkungen auf den Gewinn je Aktie und Cash-Flow.
Für die Handy-Kunden der Swisscom kommt es 2011 zu einer wichtigen Änderung. Der Telekomkonzern wird die automatische Vertragsverlängerung im Mobilfunk noch 2011 abschaffen. Die finanziellen Auswirkungen könnten derzeit nicht beziffert werden. Analysten rechnen derweil mit «sehr begrenzten» Folgen für den Telekomkonzern.
Swatch und Richemont könnten auf die neuesten Daten zu den Schweizer Uhrenexporten reagieren. Diese sind im Januar gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat nominal um 16,9% auf 1’138 Mio CHF gestiegen.
In der zweiten Reihe legten Walter Meier und Orior Zahlen vor. Der Lebensmittelgruppe Orior gelang quasi eine Punktlandung im Vergleich zu den Analystenerwartungen. Der Ausblick ist «vorsichtig optimistisch».
Walter Meier verdoppelte den Gewinn fast und will eine höhere Dividende ausschütten. Für das Gesamtjahr 2011 stellt das Unternehmen eine «stabile bis leicht bessere Umsatzentwicklung» in Aussicht.
Der Speditionskonzern Panalpina kauft derweil in Norwegen zu und erwirbt die Grieg Logistics. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Unterdessen sucht Kardex einen neuen Leiter für den Geschäftsbereich Kardex Stow. Der bisherige Amtsinhaber, Hans De Staercke, verlässt das Unternehmen. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers wird CEO Jos De Vuyst mit sofortiger Wirkung die Sparte leiten. (awp/mc/ps)