CH-Schluss: SMI steigt um 0,5% auf 8’168 Punkte

CH-Schluss: SMI steigt um 0,5% auf 8’168 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch klar im Plus abgeschlossen. Damit ist es der vierte Handelstag in Folge mit Kursgewinnen im Leitindex SMI. Besonders ausgeprägt avancierten am Berichtstag Banken- und Versicherungstitel. In Europa sorgten überraschend gute Klimadaten aus der deutschen Wirtschaft sowie die Einigung auf ein Griechenland-Paket in der Nacht auf Mittwoch für gute Stimmen. Positive Daten vom US-Häusermarkt sowie der fortgesetzte Ölpreisanstieg sorgten für Optimismus an der Wall Street. Die Ölpreise stiegen wegen der Aussicht auf sinkende US-Reserven knapp unter die Marke von 50 USD das Fass.

Eine womöglich bereits in Kürze anstehende nächste Leitzinserhöhung verliere an Schrecken, nachdem Daten aus der weltweit grössten Volkswirtschaft in jüngster Zeit zunehmend Anlass zur Hoffnung auf eine allmählich immer besser laufende Wirtschaft gäben, hiess es. Den kurzfristigen Aufwärtstrends der vergangen Tage erachten einige Experten jedoch insgesamt als eher instabil. Trotz des Kursplus der vergangenen drei Tage fehle nach wie vor eine eindeutige Richtung, so eine Meinung.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,52% höher bei 8’167,61 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, zog um 0,44% auf 1’242,19 an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,46% auf 8’832,82 Stellen. Von den 30 Blue Chips schlossen 15 im Minus, 14 im Plus und einer unverändert.

Auffällig waren die Gewinne der Finanztitel. So gehörten die Grossbanken-Papiere CS (+1,9%) und UBS (+2,1%) zu den grössten Gewinnern im Feld der Blue Chips. Auch Julius Bär legten mit 0,8% über dem Durchschnitt zu. Gleiches galt für die Versicherungsvaloren Swiss Life (+0,9%); Swiss Re (+0,5%) fielen nach deutlicheren Gewinnen zum Schluss auf das Niveau des Gesamtmarktes ab.

Finanztitel waren am Mittwoch europaweit gefragt und legten bis zum Berichtszeitpunkt auch an der US-Börse kräftig zu. Sie würden besonders von einer Leitzinsanhebung profitieren, zu der es womöglich noch im Juni kommen könnte, hiess es. Ein solcher Schritt würde sich positiv auf die Erträge auswirken.

Deutlich im Plus gingen auch Swisscom (+1,8%) aus dem Handel, die sich damit etwas von den Verlusten der vergangenen Wochen erholten. Ein Grund dürften neue Umfrage-Ergebnisse zur Service-Public-Abstimmung vom 5. Juni sein, die auf einen Meinungsumschwung hindeuten. Eine Annahme der Initiative, die von staatsnahen Betrieben ein nicht gewinn-orientiertes Geschäften fordert, hätte für die Swisscom beträchtliche Unsicherheiten zur Folge.

Das grösste Plus verzeichnen allerdings Galenica (+2,2%), die sich vom Kurssturz am Vortag etwas erholen. Der Kurs war um fast 7% abgesackt, weil die geplante Aufspaltung des Konzern verschoben wurde.

Allen voran schoben die schwergewichtigen Pharmatitel Novartis (+1,4%) und Roche (+0,6%) den SMI an. Novartis hielt am Berichtstag einen Investorentag ab. Langfristig sei in der Pharma-Sparte mit steigenden Margen zu rechnen, sagte CEO Joseph Jimenez. Er äusserte sich ausserdem zu den Spekulationen über einen Verkauf der Roche-Anteile, die sein Konzern hält. Demnach würde Novartis sich auch ohne Aufschlag von seiner Beteiligung trennen.

Nestlé (-0,3%) gaben hingegen leicht ab. Ebenfalls an einem Investorentreffen berichtete das Management unter anderem über Fortschritte in Indien. Die Entwicklung bei den Maggi-Nudeln in Indien läuft demnach besser als erwartet.

Grössere Verluste erlitten daneben unter anderem SGS (-1,9%), Givaudan (-1,1%) und Dufry (-1,0%). Alle drei Titel zählen aber zu jenen im SLI mit einer bislang überdurchschnittlichen Jahresperformance. Insgesamt tendierten am Berichtstag – mit wenigen Ausnahmen – auf Jahressicht die SLI-Verlierer positiv und die -Gewinner negativ.

Für Dufry bestätigte am Mittwoch Fitch das Herausgeber-Rating ‹BB-‹ und den Ausblick ’negativ›. Die Realisierung der erwarteten Synergien aus dem Integrationsprozess von WDF und Nuance sei weiterhin mit Risiken behaftet, so die Begründung für den negativen Ausblick. Hinzu kämen weitere ernsthafte Herausforderungen.

Einige Titel aus der zweiten Reihe profitieren indes von einer Studie der Credit Suisse: Etwa Santhera (+7,7%), Rieter (+4,7%), Valora (+5,8%) und Tecan (+2,1%) wurden auf die «High Conviction Ideas»-Liste aufgenommen. Für Valora erhöhte CS das Rating zudem auf Outperform von Neutral.

Bei Leonteq setzte sich die Berg- und Talfahrt des Vortages fort, als die Aktie zeitweise um 8% in die Tiefe rasselte und phasenweise um 7% in die Höhe schnellte: Am Berichtstag fiel sie zunächst erneut, und schloss am Ende mit 4,6% im Plus.(awp/mc/cs)

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