CH-Schluss: SMI zum Wochenschluss 0,5% im Minus

CH-Schluss: SMI zum Wochenschluss 0,5% im Minus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag an Terrain eingebüsst. Nach einem zuvor guten Wochenverlauf und mit Blick auf die nach wie vor bestehenden politischen Risiken, seien die Anleger dazu übergegangen, Kursgewinne ins Trockene zu bringen, hiess es am Markt. Der Leitindex SMI verlor während des Handels zunächst stetig an Wert und konnte die Einbussen erst am späten Nachmittag eingrenzen. Ein Lichtblick waren die Papiere des Baustoffkonzerns Sika, der mit Rekordzahlen zu überzeugen wusste.

Die Konsolidierung komme angesichts der deutlichen Kursgewinne der vergangenen Wochen keineswegs überraschend und passe perfekt ins Bild, erklärte ein Händler. Ausserdem wachse mit Blick in die USA die Sorge davor, dass Präsident Donald Trump seine Versprechen an die Finanzmärkte, etwa die massiven Steuersenkungen, nicht rasch genug einlösen werde. Die Verunsicherung am Markt war auch am Goldpreis abzulesen, der auf ein neues Jahreshoch kletterte.

Bis Börsenschluss gab der Swiss Market Index (SMI) um 0,51% auf 8’525,62 Punkte nach, nachdem er zwischenzeitlich bis auf 8’470 Zähler zurückgefallen war. Im Vergleich zur Vorwoche gewann der SMI dennoch 0,2% dazu. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, sank um 0,67% auf 1’348,49 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,53% auf 9’335,19 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen am Ende 24 im Minus, fünf im Plus und Novartis schlossen unverändert.

Bei den Blue Chips gerieten am Freitag Zykliker und Banken stark unter Druck. Credit Suisse gaben mit -2,4% im SMI/SLI am stärksten nach, aber auch Julius Bär (-1,5%) und UBS (-1,2%) verloren kräftig an Wert. Nebst Gewinnmitnahmen und wachsenden Zinssorgen, belasteten die schwachen Ergebnisse der britischen Grossbanken Royal Bank of Scotland und Standard Chartered die Finanzwerte.

Die Papiere des Erstversicherers Zurich wurden von Jefferies auf «Underperform» abgestuft und büssten 1,3% ein, während Swiss Re um 0,9% nachgaben. Die Aktien des Rückversicherers hatten allerdings bereits am Vortag nach enttäuschenden Zahlen mehr als 1,5% eingebüsst.

Bei den Zyklikern korrigierten die Kurse von LafargeHolcim um 2,2%, von ABB um 1,4% oder von Adecco um 1,1%. Der Zementkonzern LafargeHolcim und der Personaldienstleister Adecco werden beide am kommenden Donnerstag über das vergangene Geschäftsjahr berichten.

Die Uhrentitel Richemont und Swatch Group beendeten das Geschäft derweil mit 1,1% bzw. 0,9% im Minus. Die Bank Berenberg hatte für Swatch eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen. Dabei rechnet die zuständige Analystin im Kerngeschäft mit Uhren aus dem mittleren Preissegment mit wachsender Konkurrenz.

Positiv stachen am Freitag die Titel von Sika (+2,8%) hervor. Der Zuger Bauchemie- und Klebstoffkonzern vermeldete einen Rekordgewinn, wobei mit den vorgelegten Zahlen die Analystenerwartungen leicht überboten wurden. Neben der kräftigen Dividendenerhöhung kamen vor allem die neuen firmeneigenen Zielsetzungen bei den Analysten sehr gut an.

Daneben hielten sich auch noch Actelion (+0,4% auf 269,80 CHF) auf der Gewinnerseite. Für Actelion lanciert der US-Konzern Johnson&Johnson in einer Woche das im Januar angekündigte Übernahmeangebot von 280 USD je Aktie. Die Pharma-Schwergewichte Novartis (unv.) und Roche (+0,1%) boten dem Gesamtmarkt eine gewisse Stütze. Nestlé (-0,4%) konnten sich dagegen wie die Mehrheit der Titel dem Negativtrend nicht entziehen.

Im breiten Markt brachen Myriad um 20% ein, nachdem das Technologieunternehmen im Geschäftsjahr 2016 erneut weniger Umsatz erzielt hatte. Die Nutzerzahlen für die Social-Media-App Versy lägen 2017 unter den Erwartungen, hiess es vom Unternehmen.

Schwächer tendierten auch KTM (-0,6%). Am Vormittag hatten die Valoren noch von der Nachricht profitiert, dass dem Unternehmen nach einem gewonnen Rechtsstreit 20,4 Mio EUR zufliessen. CPH büssten 0,7% ein, nachdem das Unternehmen für 2016 im grössten Geschäftsbereich Papier einen leichten Rückgang vermelden musste. Und Cassiopea gaben nach Zahlen um 6,6% nach. (awp/mc/pg)

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