CH-Schluss: SMI leicht fester nach impulsarmem Handelstag

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag nach einem wenig bewegten Handelstag moderat im Plus geschlossen. Händler verwiesen auf die mangelnden Impulse aus den USA, wo die Börsen wegen des Feiertags «Thanksgiving» geschlossen blieben. Wahrscheinlich hätten sich einige Marktteilnehmer bereits in das nahende Wochenende verabschiedet, hiess es. Die Börsenumsätze seien entsprechend schwach ausgefallen.

Auch besser als erwartete Konjunkturdaten aus der Eurozone zeigten nur wenig Einfluss auf das Marktgeschehen. So verbesserte sich die Stimmung der Unternehmen in der Eurozone überraschend deutlich. Unerwartet stark hellte sich insbesondere die Stimmung in der Industrie und bei Dienstleistern in Deutschland auf. Die Protokolle der EZB zur Zinssitzung vom Oktober fielen derweil laut Marktbeobachtern wenig überraschend aus – die Notenbanker in Frankfurt liessen weiterhin die Tür für eine Leitzinserhöhung offen.

Der Leitindex SMI schloss um 0,18 Prozent höher auf 10’851,62 Punkten praktisch auf dem Tageshoch. Der 30 Titel umfassende SLI stieg um 0,08 Prozent auf 1716,21 und der breite SPI gewann 0,12 Prozent auf 14’228,78 Zähler. Im SLI schlossen 17 Titel im Plus und 13 im Minus.

Gestützt wurden die hiesigen Indizes nicht zuletzt von den Gewinnen der schwergewichtigen Roche Genussscheine (+0,7%) und der Roche Inhaberaktien (+0,9%). Die Vontobel-Analysten bekräftigten am Donnerstag ihre Kaufempfehlung für die Titel des Basler Pharmakonzerns und verwiesen dabei auf weiteres Wachstumspotenzial durch neue Therapien, das am Markt noch nicht eingepreist sei.

Noch deutlichere Gewinne gab es für die seit der Börsenkotierung recht volatilen Titel der Generikaherstellerin Sandoz (+2,2%). Die Titel der ehemaligen Sandoz-Muttergesellschaft Novartis (+0,3%) schlossen ebenfalls moderat im Plus.

Knapp im Plus gingen auch die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (+0,04%) aus dem Handel. Am Markt wurde auf den am Mittwoch vorgelegten Recycling-Gesetzesvorschlag der EU-Kommission verwiesen, der nun doch kein Verbot von Aluminium-Kaffeekapseln vorsehe – neben dem Nespresso-Hersteller dürfte dies auch die am breiten Markt kotierten Dätwyler (-1,6%) und Aluflexpack (+1,4%) betreffen.

Kursgewinne verzeichnen auch die Titel des Genfer Warenprüfers SGS (+0,5%). Unterstützung bot ein insgesamt erfreulicher Zwischenbericht des britischen Konkurrenten Intertek zum dritten Quartal – SGS legt dagegen nur halbjährlich Zahlen vor. Die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova (+0,5%) erhielten von einer Kurszielerhöhung durch Morgan Stanley etwas Unterstützung.

Etwas schwächer schlossen die Aktien des Bauchemieherstellers Sika (-0,1%), auch wenn das Unternehmen eine Kapazitätserweiterung für Betonzusatzmittel in den USA bekanntgegeben konnte. Auch eine Reihe weiter typischer Zykliker wie ABB (-0,2%) oder Geberit (0,5%) gingen mit moderaten Abschlägen aus dem Handel. Schwach schlossen zudem die Aktien des PC-Zubehörherstellers Logitech (-1,7%), die laut Beobachtern von Ängsten vor einer schwachen Konsumstimmung belastet wurden.

Mit klaren Abgaben gingen auch Swiss Life (-1,8%) aus dem Handel. Am Markt wurde auf eine Ratingsenkung der Bank of America auf «Underweight» von bisher «Neutral» verwiesen. Die Aktien der Privatbank Julius Bär (-2,0%) setzten ihren Sinkflug fort und markierten kurz vor Börsenschluss ein weiteres Jahrestief. Die Titel wurden weiterhin von den Sorgen um das Kreditengagement der Bank bei der kriselnden österreichischen Immobiliengruppe Signa belastet.

Am breiten Markt schlossen die Aktien der Elektrotechnik-Gruppe Carlo Gavazzi (-3,1%) nach rückläufigen Umsatz- und Gewinnzahlen für das erste Halbjahr 2023/24 im Minus. Dagegen legten die Titel des Immobilienunternehmens Epic Suisse (+1,6%) nach Neunmonatszahlen zu.

Heftige Kursverluste gab es für die Titel des Solarunternehmens Meyer Burger (-15,9%). Am Markt wurde auf die Haushaltssperre der deutschen Bundesregierung verwiesen, nachdem das Karlsruher Bundesverfassungsgericht die Umwidmung von Corona-Krediten in den Klimafonds gekippt hatte. (awp/mc/ps)

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