CH-Schluss: SMI gibt 1,0% auf 9178 Punkte ab
Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag die Farbe rot klar dominiert. Der Leitindex SMI hat nach einem zunächst moderat schwächeren Auftakt ab dem Mittagshandel seine Verluste deutlich ausgebaut und am Ende in der Nähe des Tagestiefs geschlossen. Am Markt verwiesen Marktakteure zunächst auf den japanischen Markt, an dem es zu einer kurzzeitig steilen Abwärtsbewegung gekommen sei. Das habe das Thema Volatilität und Unsicherheit zurück auf die Agenda gesetzt.
Nicht nur am hiesigen Markt ging es an diesem Donnerstag deutlich abwärts, auch im übrigen Europa und in den USA gaben die Kurse überwiegend nach. Neben der Turbulenzen in Japan betonten Händler zudem, dass Aktien zuletzt einen guten Lauf hatten, womit die Gefahr für kurzzeitige Rücksetzer zugenommen habe. Die aktuelle Zahlenflut wurde ebenfalls als Auslöser für den Rücksetzer genannt. Sie hat an diesem Tag noch einmal hierzulande, aber auch in Europa Anleger in Atem gehalten. Dabei hätten einige grosse Unternehmen tendenziell enttäuscht, was sich auch auf die Notierungen der Schweizer Lavoren auswirkte.
Beim Swiss Market Index (SMI) stand zum Handelsschluss ein Minus von 0,95% auf 9’177,82 Punkte zu Buche. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) fiel um 1,07% auf 1’491,15 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,01% auf 10’524,10. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 22 im Minus und acht im Plus.
Am Ende ist es nur den Aktien von LafargeHolcim (+0,7%) gelungen, sich gegen den schwachen Trend im Plus zu halten. Der Zementhersteller hatte bereits am Vortag von den positiv aufgenommenen Zahlen des Konkurrenten HeidelbergCement profitiert. Es folgten nun freundliche Analystenkommentare, die den deutschen Titel erneut stützten und auch erneut auf den Schweizer Konkurrenten ausstrahlten.
Die Aktien von ABB (-2,0%) wiederum stellten das Gegenbeispiel dar. Sie wurden nach enttäuscht aufgenommenen Zahlen von Siemens in Sippenhaft genommen. Siemens hat im vergangenen Quartal vor allem im Industrie-Geschäft die Erwartungen nicht erfüllt.
Vergleichsweise gut, wenn auch knapp im Minus, hielten sich über weite Strecken die Papiere der Zurich (-0,1%). Zwar lautete der Tenor eher «überraschungsarmer» Zwischenbericht, aber das reicht aktuell, um grössere Verluste zu vermeiden. So fielen die Bruttoprämien im Nichtlebengeschäft in den ersten neun Monaten geringfügig besser als erwartet aus, das Neugeschäft im Lebensversicherungsbereich lag im Rahmen der Erwartungen. Die firmeneigene Quote zur Kapitalposition kam derweil gut an.
Von dieser vergleichsweise besseren Kursentwicklung wurden am Ende nur die Aktien der Bâloise (-0,1%) mitgetragen. Der restliche Finanzsektor tendierte dagegen uneinheitlich. Da hielten sich die Aktien von Julius Bär mit -0,3% noch am besten, während die Aktien der Swiss Life (-1,6%) mit zu den grössten Verlieren zählten.
Bei dem Lebensversicherer kam es damit zu einer klaren Gegenbewegung, nachdem die Titel am Vortag nach Zahlen deutlich zugelegt hatten. Noch grössere Abschläge als die Swiss Life verzeichneten Lonza, Logitech und Adecco, die um 3,0 bis 2,5% tiefer schlossen.
Auch die Anteilsscheine des Sanitärtechnikkonzerns Geberit (-1,4%) schlossen klar im Minus. Der zuständige Analyst von Baader Helvea zeigt sich nach einer Roadshow mit dem CEO nach wie vor skeptisch, ob der Konzern seine mittelfristigen Ziele erreichen kann.
Als Belastungsfaktor für den Gesamtmarkt erwiesen sich auch die Schwergewichte Novartis (-1,0%), Roche (-0,9%) und Nestlé (-0,8%).
Deutliche Kursbewegungen waren zudem noch im breiten Markt zu sehen. Nach Zahlen kamen etwa die Aktien von Schmolz+Bickenbach (-6,5%) sowie Züblin (-2,0%) unter Druck. Bobst (-2,4%) und auch der Telekomkonzern Sunrise (-1,3%) verloren nach Zahlen und Aussagen zum laufenden Geschäft ebenfalls überdurchschnittlich. (awp/mc/pg)