CH-Schluss: SMI 0,96% im Minus bei 9259,81 Punkten

CH-Schluss: SMI 0,96% im Minus bei 9259,81 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag im Einklang mit den anderen europäischen Aktienmärkten deutlich nachgegeben. Nach den kleinen Kursgewinnen am Montag seien die Anleger wieder in die Defensive gegangen und hätten auf dem aktuell hohen Kursniveau Gewinne mitgenommen, hiess es im Handel. Thema blieb auch die Griechenland-Krise: Hoffnungen auf Zugeständnisse Athens erhielten bereits wieder einen Dämpfer, so ein Markbeobachter.

Am Nachmittag kam es nach überraschend schwachen Daten zur Konsumentenstimmung in den USA zu einem weiteren Knick nach unten an den Aktienmärkten. Zudem habe der für den Mittwochabend bevorstehende Fed-Entscheid für Zurückhaltung gesorgt, auch wenn die Investoren keine Entscheide und auch noch keine genaueren Hinweise auf die anstehende Leitzinserhöhung erwarteten, hiess es. Am Schweizer Markt belasteten vor allem Abgaben der schwergewichtigen Pharmawerte, im Zentrum standen zudem nach Quartalszahlen Geberit, Schindler und Lonza.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,96% im Minus auf 9’259,81 Punkten. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab 0,99% auf 1’370,19 Punkte nach und der marktbreite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,91% auf 9’359,50 Stellen. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 26 im Minus und nur vier im Plus.

Die deutlichsten Abgaben unter den Bluechip-Titeln erlitten Geberit (-5,8%). Der Sanitärtechnikkonzern erreichte mit seinem Zwischenergebnis für die ersten drei Monate die Markterwartungen bezüglich des Gewinns nicht ganz und verfehlte sie beim Umsatz klar. Analysten zeigten sich zwar mehrheitlich enttäuscht, aber kaum grundsätzlich besorgt. Die Aktie korrigiere zudem noch immer von einem hohen Niveau, hiess es.

Auch Schindler (-1,8%) gingen nach Quartalszahlen klar tiefer aus dem Handel. Der Lift- und Fahrtreppen-Hersteller enttäuschte vor allem beim Auftragseingang. Die Konkurrenz habe einen höheren Bestellungseingang erzielt, zudem sei die Entwicklung in China unter den Erwartungen geblieben, hiess es etwa in Analystenkommentaren.

Zu den wenigen Gewinnern gehörten dagegen die Lonza-Titel (+0,9%). Der Lifesciencekonzern legte Zahlen für das erste Quartal vor, die von den Analysten als «solid» bezeichnet wurden. Überzeugen konnte er aber vor allem mit neuen, von Experten als «ambitiös» bezeichneten Mittelfristzielen.

Die Pharma-Schwergewichte Roche (-2,0%) und Novartis (-0,9%), die vergangene Woche nach Quartalszahlen noch deutlich zugelegt hatten, gaben im Einklang mit anderen europäischen Pharmawerten klar nach. Auch der dritte Pharma-Bluechip Actelion (-1,3%) schloss klar tiefer. In den USA vermeldeten die Pharmakonzerne Pfizer und Merck am Dienstag durchzogene Zahlen für das erste Quartal, während Bristol-Myers Squibb in den ersten drei Monaten zulegen konnte. Die Titel des dritten Börsenschwergewichts Nestlé (-0,4%) hielten sich dagegen besser als der Marktschnitt.

Klar im Minus notierten dagegen auch viele Finanztitel, darunter die Grossbankenwerte CS (-1,3%) und UBS (-1,1%). Bei den Versicherern verloren Swiss Re (-1,2%) klar und auch die Einzelversicherer Bâloise (-1,4%), Zurich (-1,2%) und Swiss Life (-0,7%) gaben klar ab.

Zu den wenigen Gewinnern gehörten ABB (+0,1%) im Vorfeld der Zahlenvorlage vom Mittwoch. Zulegen konnten auch Adecco (+0,4%). Die Titel des Personalvermittlers erhielten Rückenwind von eine Heraufstufung auf «Buy» durch Goldman Sachs – die Analysten sehen Aufwärtspotenzial aufgrund der Erholung der wirtschaftlichen Aktivitäten in Europa und speziell in Frankreich.

Im breiten Markt konnte der österreichischen Halbleiterhersteller AMS (Aktien +9,9%) einmal mehr die Erwartungen des Marktes deutlich übertreffen. Dies gelang auch OC Oerlikon (+2,9%). Daneben konnten noch Kudelski (+2,5%) von positiven Neuigkeiten profitieren – das Westschweizer Unternehmen hat ein Lizenzabkommen mit Walt Disney abgeschlossen. Die Bankenwerte Valartis (-3,9%) gaben dagegen nach einem massiven Jahresverlust nach. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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