CH-Schluss: Schwache Schwergewichte ziehen SMI deutlich ins Minus

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch mit deutlichen Abgaben geschlossen. Der Leitindex SMI bewegte sich dabei bis am Nachmittag in einer recht geringen Bandbreite, wurde aber gegen Börsenschluss von schwachen SMI-Schwergewichten noch weiter ins Minus gezogen. Belastet wurde die Stimmung von neu aufgeflammten Sorgen um die Weltkonjunktur, nachdem China einen Einbruch der Exporte vermeldete.

Während in der laufenden Woche nur wenige wichtige Konjunkturzahlen anstehen, so rückte bereits auch die kommende Woche in den Fokus. Mit den Sitzungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) könnte dies eine «entscheidende Handelswoche» werden, so ein Marktökonom. Mehrheitlich wird erwartet, dass das Fed keine Zinserhöhung vornimmt, allerdings könnte Fed-Chef Jerome Powell die Märkte auf einen weiteren Zinsschritt im Juli vorbereiten. Die EZB dürfte dagegen erneut an der Zinsschraube drehen.

Der SMI schloss um 1,05 Prozent im Minus auf 11’348,11 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gab 0,98 Prozent zu auf 1773,56 und der breite SPI verlor 0,95 Prozent auf 14’939,96 Zähler. Im SLI standen 23 Verlierer sieben Gewinnern gegenüber.

Klare Abgaben gab es für die Titel des Pharmazulieferers Lonza (-2,5%). Anleger dürften nun Gewinne mitnehmen, nachdem die Titel am Vortag noch deutlich im Plus aus dem Handel gegangen waren – Auslöser waren positive Nachrichten zu einem Medikament gewesen, für das Lonza den Wirkstoff herstellt. Schwach zeigen sich auch die Titel des Augenheilmittelkonzerns Alcon (-2,4%).

Unter Druck standen den ganzen Handelstag die Titel des designierten SMI-Aufsteiger Kühne+Nagel (-1,4%), die bereits am Vortag stark unter Druck gestanden hatten. Die Titel werden kommende Woche den Platz der ausscheidenden Credit Suisse im Bluechip-Index SMI einnehmen. Für Abwärtsdruck sorgte am Mittwoch eine Studie von Morgan Stanley, in der die Analysten die Abdeckung der Aktien des Logistikkonzerns mit dem Rating «Underweight» aufnehmen.

Der Chemiekonzern Givaudan (-2,2%) litt ebenfalls unter einer Kurszielsenkung und einem bekräftigten «Sell»-Rating durch Goldman Sachs. Die Analysten der US-Bank gegen von einer verzögerten und weniger ausgeprägten Erholung für den Chemiesektor aus als bisher erwartet. Abgaben gab es auch wieder für die Aktien des Bankensoftwarespezialisten Temenos (-2,1%), die am Vortag noch zugelegt hatten.

Belastet wurde der Markt aber insbesondere von den schwachen SMI-Schwergewichten. Roche (-1,5%) wurden laut Händlern von einer Kurszielreduktion von Kepler Cheuvreux belastet und auch Novartis (-1,1%) schlossen nun klar ins Minus, nachdem die Titel zuletzt noch von positiven Daten zum Krebsmittel Kisqali profitieren hatten. Auch das dritte Schwergewicht Nestlé (-1,2%) ging mit klaren Verlusten aus dem Handel.

Schwach zeigten sich zudem die Titel des Rückversicherers Swiss Re (-1,3%), aber auch die weiteren Versicherungstitel Zurich (-1,1%) und Swiss Life (-0,8%) schlossen tiefer. Moderate Abgaben gab es dagegen für die Aktien der Privatbank Julius Bär (-0,3%).

Die Aktien der Grossbanken UBS und CS gingen minim im Plus aus dem Handel. Die UBS hat die Vorlage ihres Quartalsberichts angesichts der CS-Übernahme auf Ende August verschoben – man wolle dann bereits konsolidierte Geschäftszahlen vorlegen, hiess es.

Zu den wenigen weiteren Gewinnern gehörten einige Zykliker wie Holcim (+0,3%), SGS (+0,7%) oder Swatch (+0,9%). Deutlichere Gewinne gab es für die Aktien des Chipherstellers AMS-Osram (+2,9%).

Am breiten Markt legten Ypsomed (+1,3%) zu, nachdem sie im Handelsverlauf gar ein neues Rekordhoch erreichten. Das Medizinaltechnik-Unternehmen kooperiert mit der irischen S3 Connected Health beim Ausbau des Angebots an digitalen Gesundheitslösungen für die Injektionsgeräte. Das Baselbieter Biotech-Unternehmen Spexis (Aktien +16,5%) gab «vielversprechende» Daten zu einer neuen Antibiotikaklasse bekannt. (awp/mc/pg)

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