CH-Schluss: Leicht fester – Starke US-Jobdaten ohne grossen Einfluss

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag leicht höher beendet. Nach einem deutlich festeren Start flachte der Markt schnell wieder etwas ab und bewegte sich danach bis zum Handelsschluss mehr oder weniger seitwärts. Die am Nachmittag veröffentlichten und mit Spannung erwarteten US-Jobdaten fielen sehr stark aus und hatten entsprechend einen tendenziell leicht negativen Einfluss auf den Leitindex SMI.

Die Daten dürften laut Analysten die US-Notenbank Fed in ihrer Einschätzung bestätigen, dass die US-Wirtschaft weiter relativ gut unterwegs ist und eine schnelle Zinssenkung – wie sie viele Marktteilnehmer gerne hätten – der Inflationsbekämpfung nicht förderlich wäre. Das Fed hatte die Märkte vor ein paar Tagen bereits etwas verschreckt, als es einer Zinssenkung bereits im März eine klare Absage erteilte. Die heutige Kurserholung erklärten Händler nun eher mit dem Spruch «Aufgeschoben ist nicht aufgehoben». «Zinssenkungen wird es irgendwann geben. Es ist einfach noch eine Frage der Zeit», meinte ein Händler.

Der SMI legte zum Schluss 0,23 Prozent auf 11’239,68 Punkte zu, im Tageshoch war er bis 11’301 gestiegen. Der 30 Titel umfassende SLI gewann derweil am Freitag 0,12 Prozent auf 1799,30 und der breite SPI 0,18 Prozent auf 14’676,63 Zähler. Unter den 30 Blue Chips schlossen 17 im Plus und 13 im Minus.

Auf Wochensicht verlor das wichtigste Schweizer Aktienbarometer 1,3 Prozent, wobei vor allem die deutlichen Kursverluste bei den beiden Pharmaschwergewichten Novartis und Roche nach enttäuschender Zahlenvorlage für das Minus verantwortlich waren.

Klar grösster Gewinner unter den wichtigsten Aktien waren zum Wochenschluss UBS (+2.6%). Die Grossbank wird am kommenden Dienstag ihr Q4-Resultat präsentieren und auch gewisse neue Mittelfristziele formulieren. Die heutigen Gewinne dürften laut Händlern aber vor allem mit dem grossen Minus am Vortag (-3,4%) zu tun haben – dieses war mit einem schwaches Ergebnis des französischen Konkurrenten BNP Paribas begründet worden.

Weit vorne waren auch ABB (+1,3% auf 37,77 Fr.) am Tag nach der Zahlenbekanntgabe zu finden. Die Bank Vontobel etwa erhöhte das Kursziel für die bereits am Donnerstag gut gelaufene Aktie auf 42 von 40 Franken. Eine weitere Margenausweitung, ein weiterhin solider Free Cashflow und mögliche weiter Aktienrückkäufe dürften die Aktien stützen, meinte der zuständige Analyst.

Unter den besten Werten waren auch Julius Bär (+1,1%) zu finden, die damit ihre Erholung von den Kursverlusten nach Bekanntwerden der Signa-Pleite fortsetzen. In diesem Zusammenhang war es bei den «Bären» am Vortag auch zu einem Führungswechsel und einem grossen Abschreiber gekommen.

Daneben waren mit Zurich (+1,1) und Swiss Life (+0,8%) weitere Finanztitel und der Techwert Logitech (+1,1%) deutlicher gesucht.

Bei den Schwergewichten legten Nestlé (+0,2%) und Roche GS (+0,3%) leicht gesucht, während es bei Novartis (-0,8%) nach der Erholung am Vortag erneut zu grösseren Abgaben kam. Roche haben sich damit vom Absturz am Donnerstag (-5,5%) zumindest leicht erholt, notieren aber weiterhin nur knapp über dem Mehrjahrestief vom letzten Oktober.

Beflügelt von positiven Analystenkommentaren stiegen auch Lonza (+0,6% auf 430,40 Fr.), wobei der Titel anfänglich deutlich grössere Gewinne nicht halten konnte. Die Deutsche Bank hat den Titel auf «Buy» von «Hold» hochgestuft und JPMorgan das Kursziel auf 500 Franken erhöht. Im bisherigen Jahresverlauf sind Lonza mit Abstand bester SMI-Titel.

Grösste Verlierer waren derweil vor allem eher zinssensitive Wachstumstitel wie etwa Straumann (-2,2%). Es war auch von Gewinnmitnahmen die Rede, nachdem die Papiere am Vortag nach guten Zahlen eines Konkurrenten stark zugelegt hatten. Verluste von über 1 Prozent wiesen auch Swatch und Kühne+Nagel auf.

Im breiten Markt büssten unter anderem die Aktien von Lem (-7,2%) nach einer Prognosekürzung deutlich an Wert ein. Bei Meyer Burger (+12%) ging der Jojo-Effekt weiter. «Das sind die inzwischen üblich gewordenen Kurszuckungen», meinte ein Händler dazu. (awp/mc/pg)

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