CH-Schluss: SMI legt 0,73% auf 9396,29 Punkte zu
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag seinen Höhenflug unvermindert fortgesetzt und damit die neunte Woche in Folge zugelegt. Nach einem freundlichen Handelsbeginn und einer kleineren Schwäche gegen Mittag erhöhte sich am Nachmittag die Volatilität deutlich, was sich mit dem dreifachen Verfallstermin, dem so genannten «Hexensabbat», erklären lässt. Der animiertere Kursverlauf führte schliesslich kurz vor Schluss zu einem neuen Jahreshoch bei über 9’390 Punkten. Das absolute Rekordhoch des SMI bei über 9’530 Punkten von Mitte 2007 liegt damit nicht mehr weit entfernt.
Getragen wurde die kauffreudige Stimmung einerseits weiterhin von der sehr lockeren Geldpolitik der Notenbanken weltweit. Andererseits sorgte die Annäherung zwischen Griechenland und den europäischen Geldgebern für einen positiven Unterton. So hat sich unter anderem das Finanzministerium in Athen bereit erklärt, sofort wieder Kontrollen durch die Geldgeber zuzulassen. Rückenwind kam auch von den US-Aktien, welche nach guten Zahlen von Nike ebenfalls mit starken Avancen in die Schlusssitzung der Woche starteten. Impulse von der Makro- oder von Unternehmensseite her blieben zum Wochenende rar.
Der Swiss Market Index (SMI) legte 0,73% auf 9’396,29 Punkte zu, das neue Jahreshoch wurde bei 9’397,15 in der Schlussauktion markiert. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 2,6%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) zog um 1,01% auf 1’394,81 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,76% auf 9’378,08 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 26 im Plus und 4 im Minus.
Im Fokus standen am Freitag einmal mehr die Aktien von Holcim, welche mit einem Plus von 0,5% allerdings im breiten Mittelfeld nicht auffielen. Der Baustoffkonzern hat mit Lafarge wie angestrebt die Bedingungen für die Fusion neu aushandeln können. Die beiden Parteien verständigten sich auf ein neues Austauschverhältnis von 9 Holcim-Aktien für 10 Lafarge-Aktien. Zudem wird nicht Lafarge-Chef Bruno Lafont CEO des fusionierten Konzerns, womit der Weg für den Schulterschluss frei zu sein scheint. Lafont selber bezeichnete die Chancen, dass der Merger klappt in einem Interview als «nun sehr hoch». In Analystenkreisen wurde die Einigung mehrheitlich begrüsst.
Als Tagessieger gingen Julius Bär (+4,2%) hervor, welche von einer Kurszielerhöhung durch die Bank Vontobel getrieben wurden.
Mit UBS (+1,6%), Swiss Re (+1,8%), Swiss Life (+2,1%) und vor allem CS (+2,9%) als zweitplatziertem Wert zogen weitere Finanzaktien deutlich an. Die Credit Suisse hat am Freitag den Geschäftsbericht sowie die Traktanden für die Generalversammlung vom 24. April veröffentlicht. Demnach beantragt der Verwaltungsrat eine Erhöhung des genehmigten Aktienkapitals für die Dividende und zur Wahrung der finanziellen Flexibilität. Ausserdem sanken die Rückstellungen für Rechtsfälle per Ende 2014 um die Hälfte auf 1,02 Mrd CHF.
Daneben hoben sich Transocean (+2,8%), Lonza (+1,8%), Sika (+1,5%) oder Clariant (+1,7%) vom Durchschnitt ab. Clariant-CEO Hariolf Kottmann hatte in einem Interview mit der Finanzpresse verlauten lassen, dass sich im laufenden Jahr noch keine Belebung der Nachfrage abzeichne. Mit Blick auf den Aktienkurs warf die Publikation des Interviews allerdings keine grossen Wellen.
Am Tabellenende landeten schliesslich defensive Aktien wie Swisscom (-0,4%) und Geberit (-0,2%). Das kurze Liste der Verlierer wurde von Richemont (-0,2%) und Nestlé (-0,1) vervollständigt.
Im breiten Markt setzten u-blox (+7,6%) den Höhenflug vom Vortag nach Geschäftszahlen fort. Ausserdem profitieren Bachem (+7,2%) vom gut aufgenommenen Zahlenausweis. Das Biochemie-Unternehmen hat die Markterwartungen bezüglich Profitabilität übertroffen und den Dividendenvorschlag angehoben. Auch die Aktionäre von Interroll (+4,1%) sollen von einer höheren Ausschüttung profitieren.
Weiter hat das Technologieunternehmen Adval Tech wie angekündigt den Turnaround im vergangenen Jahr geschafft, die stieg um 2,6%.
Rieter kletterten markant um 8,9% nach oben. Die CS hat das Kursziel mit Blick auf die am letzten Mittwoch veröffentlichten Jahreszahlen angehoben und belässt das Rating auf «Outperform». (awp/mc/pg)